Advance/Decline-Linie: Schon mal gehört?
Wer so wie ich mehr als 20 Jahre erfolgreich nichts anderes macht als Börsenanalyse, muss zum einen etwas verrückt sein und darf zum anderen nicht auf der Stelle verharren.
Wie in vielen anderen Berufen muss man sich weiterentwickeln und weiterbilden, zum Beispiel durch Lesen.
Meine ältesten Bücher sind über 70 Jahre alt, die neuesten wurden gerade erst gedruckt. Ich lese zudem das älteste englischsprachige Magazin für Analysten, das bereits seit 1982 erscheint.
Vieles, was man in diesen Veröffentlichungen findet, ist schon 1.000 Mal woanders geschrieben worden, aber manchmal findet man dann doch auf einer Seite etwas wirklich Neues.
Ich möchte Ihnen heute einen Indikator vorstellen, der in den USA schon seit über 70 Jahren genutzt wird und den Sie in TAI-PAN auf jeden Aktienkatalog berechnen lassen können.
Dieser Indikator trägt den Namen Advance/Decline-Linie und zeigt die interne Lage im entsprechend untersuchten Aktienindex.
Hat man einen Aktienmarkt nach verschiedenen Arten der Charttechnik untersucht, ist es meist sehr nützlich, die interne Verfassung näher unter die Lupe zu nehmen. Das geht mit diesem Marktbreite Indikator.
Die technische Analyse beschreibt die Advance Decline Linie so: Die Advance Decline Line ist in der Technischen Analyse ein Indikator der Entwicklung eines Gesamtmarktes. Die Advance Decline Linie wird als Zeitreihe der kumulierten täglichen Differenzen zwischen der breiten Anzahl der Aktien die steigen und die Anzahl der Aktien, die Fallen. Die Advanced Decline Linie gehört somit zu den Marktbreite Indikatoren.
Im Gegensatz zu einem normalen Indikator, der nur den angezeigten Index oder Indizes durchleuchtet, wird mit einem Marktbreite-Indikator ein ganzes Aktien-Universum bewertet.
Beim DAX sind das 30 Aktien, beim S&P 500 aus Amerika werden 500 Aktien einzeln untersucht. Aus diesem wird dann die Advance Decline Linie, abgekürzt A/D-Linie berechnet.
Die Berechnung der A/D-Linie kann jederzeit begonnen werden. Sie fängt bei null an.
Nun wird gezählt, wie viele Aktien gegenüber dem Vortag gefallen sind, wie viel gestiegen. Man zieht die Differenz und addiert oder subtrahiert täglich zum Vortageswert der Linie.
Sind an einem bewerteten Tag 800 Werte gestiegen, 325 gefallen, ist die Differenz 475. (800-325=475) Die Linie erhöht sich.
So entsteht eine Bewertungsmethode, die ergänzend zum Index ein aussagekräftiges Bild für die zukünftige Marktentwicklung gibt.
Die Zahlen unter „Differenz kumuliert“ ergibt die A/D-Linie.
Das Entscheidende dabei ist, dass es lang- und mittelfristig erstklassige Signale auf eine bevorstehende Trendwende ergibt. Dies geschieht wiederum durch das Abweichen, einer sogenannten Divergenz vom entsprechenden Index oder den Aktien.
In TAI-PAN können Sie diesen auf jedes Aktienuniversum berechnen lassen. Nachfolgend sehen Sie, wie Sie diesen einfügen können. Er ist bei den Indikatoren im Ordner „Formeln“ als „FML_ADline“ oder Price Line anwählbar.
Haben Sie das getan, Sie noch den entsprechenden Katalog zum angezeigten Index anwählen und fertig ist der Grundindikator.
Sie sollten auf jeden Fall den fertigen Chart als Layout abspeichern und für jeden Index, den Sie untersuchen, eine spezielle Konfiguration abspeichern, bei denen dann der entsprechende Aktien-Katalog gleich eingestellt ist.
Ansonsten haben Sie das Problem, dass sie eventuell den DAX analysieren, aber die Advance-Decline-Linie auf den TecDAX berechnet wird.
TAI-PAN bietet Ihnen vordefinierte Aktienkataloge für die verschiedenen Länder an. So haben Sie die Möglichkeit, interne Untersuchungen durchzuführen, die so mit anderen Programmen nicht durchgeführt werden können.
Sie müssen sich die Aktien-Kataloge erst mühsam selbst zusammenstellen. Wählen zum Beipeil den Katalog NYSE aus.
Falls Sie nur Goldminen untersuchen wollen, besteht die Möglichkeit, einen eigenen Katalog zu erstellen, bei dem Sie dann die entsprechenden Minen-Aktien einfügen, um diese dann wiederum über die A/D-Linie weiter auswerten.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Thomas Bopp
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