Auch Privatanlegern stehen heutzutage ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung, um Aktien zu kaufen. Damit die den für Sie passenden Börsenplatz auswählen können, sollten Sie sämtliche wichtigen Vor- und Nachteile der jeweiligen Börsenplätze genau kennen. Wir geben Ihnen im Folgenden einen Überblick über die für Privatanleger relevantesten Börsenplätze.
In einem Finanzsystem moderner Prägung übernimmt die Börse wichtige Aufgaben hinsichtlich der Funktionsweise der Wirtschaft. Zum einen stellt die Börse einen Primärmarkt dar und ermöglicht Unternehmen, frisches Kapital mithilfe von Neuemissionen einzusammeln. Mit dem Geld der Investoren können dann neue Vorhaben und Projekte umgesetzt werden. Zum anderen fungiert die Börse aber auch als Sekundärmarkt. So erlaubt es der Markt, dass im Rahmen der jeweiligen Handelszeiten die Investoren einzelne Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Früher gab es allein in Deutschland in der Höchstphase insgesamt 27 verschiedene Börsen oder Handelsplätze. Die Zeiten haben sich geändert. Deutschlandweit existieren heute noch fünf Börsenplätze im traditionellen Sinne. Hierbei handelt es sich um so bezeichnete Parkettbörsen respektive Regionalbörsen.
Die 1585 gegründete Börse Frankfurt ist in Deutschland der bekannteste und am häufigsten frequentierte Aktien-Handelsplatz. Der Handel erfolgt in Form einer fortlaufenden Auktion. Das Marktmodell steht dabei für eine Bündelung der Liquidität sowie eine stets zügige Abwicklung von Kauf- und Verkaufsorders. Die jeweiligen Händler stellen den Anlegern dabei einen permanenten Geld- und Briefkurs für jede einzelne Aktie zur Verfügung. Für Sie als Anleger fallen neben den entsprechenden Ordergebühren zusätzlich noch ein Transaktions- und Handelsentgelt an.
Die Börse Stuttgart wurde 1861 gegründet und fungiert heute in Deutschland als zweitgrößter Parketthandelsplatz. Im Gegensatz zur Frankfurter Wertpapierbörse kommt hierbei ein hybrides (teilrechtsfähiges) Marktmodell zum Einsatz, das den elektronischen Handel und Profihändler verbindet. Teilausführungen können dabei verhindert werden. Gleichzeitig wird der Markt ständig mit genügend Liquidität versorgt. Privatanleger müssen sowohl Order- als auch Transaktionsgebühren entrichten. Als Besonderheit bietet die Börse die Plattform Euwax, auf der Sie mit Aktienanleihen, Hebel-Zertifikaten oder anderen verbrieften Derivaten.
Die Börse München bietet ein Spezialisten-Modell, das durch einen konsequenten Abgleich mit den jeweiligen Referenzmärkten in der Welt zu einer stets fairen Ausführung führen soll. Wenn Sie an der 1830 gegründete Börse in München handeln möchten, müssen Sie neben den Ordergebühren sowie einem Transaktionsentgelt zusätzlich eine Maklercourtage entrichten.
Grundlage des Handelssystems an der Börse in Berlin stellt ein Orderbuch dar, das direkt mit dem elektronischen Handelssystem Xontro verbunden ist. Hierbei handelt es sich um ein Orderrouting- und Handelssystem für Wertpapiergeschäfte im Parketthandel. Die Skontroführer stellen dabei laufend Liquidität für internationale sowie nationale Indexwerte zur Verfügung. Bei der Einpreisung von Nebenwerten dienen die jeweiligen Referenzmärkte als Orientierung. Die Börse Berlin betreibt zusätzlich die Handelsplattform ETS. Beim Handel müssen Sie als Anleger sowohl Ordergebühren als auch Transaktionskosten und Maklercourtage entrichten.
Auch die bereits 1558 gegründete Börse Hamburg-Hannover basiert ebenfalls auf einem hybriden Funktionsmodell mit Skontoführerhandel und einem Orderbuch. Dadurch soll eine hohe Ausführungsqualität durch stets ausreichende Liquidität garantiert werden. Als Anleger erwarten Sie auch hier Order- und Transaktionsgebühren sowie eine Maklercourtage.
Die Düsseldorfer Börse wurde 1853 gegründet. Ebenso wie die Börse Hamburg-Hannover steht sie für ein hybrides Handelsmodell, das über den Skontoführerhandel und ein Orderbuch ausgeführt wird. Beim Handel an der Börse Düsseldorf entstehen Ihnen Kosten durch Order- und Transaktionsgebühren. Zudem wird eine Maklercourtage fällig.