Sie suchen als Privatanleger außerhalb der klassischen Bankangebote nach renditestarken Investmentchancen? Dann sollten Sie sich näher mit dem Thema Crowdinvesting befassen.
Ob ein persönliches Interesse an Unternehmensinvestitionen, regelmäßig attraktive Zinszahlungen oder die Entwicklung heimischer Betriebe – es gibt viele Gründe für Crowdinvesting. Wir stellen Ihnen im folgenden Beitrag die Chancen, Vorteile und Risiken des Crowdinvestings für Privatanleger vor.
Grundsätzlich wird bei dieser Form der Finanzierung Eigen- und Fremdkapital an Firmen vergeben. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen nutzen diese Form der Finanzierung. Oftmals greifen diese Firmen für rasch benötigte Überbrückungsfinanzierungen oder bei kleineren Darlehensbeträgen auf das Crowdinvesting zurück. Mittlerweile finanzieren sich gerade Unternehmen aus dem Immobiliensektor und den Bereichen Produktion sowie Handwerk über die Crowd. Insgesamt reicht die Bandbreite der Nutzer vom sozialen Bereich und Pflegebereich über Forschungsunternehmen bis hin zu Tech-Unternehmen.
Die Finanzierungsart eignet sich für unterschiedlichste Finanzierungszwecke. Viele Unternehmen finanzieren auf diese Weise zum Beispiel die Anschaffung von neuen Maschinen, das Realisieren avisierter Marketingaktivitäten oder Expansionsbestrebungen. Crowdinvesting wird von Unternehmen auch genutzt, um nachrangige Darlehen zu finanzieren. Hierbei wird das Darlehen für die Finanzierung nicht von einem traditionellen Kreditinstitut vergeben, sondern im Rahmen einer so bezeichneten Schwarmfinanzierung von der Crowd (englisch: steht für Menschenansammlung). Jede Person aus dieser Crowd investiert einen selbstgewählten Betrag. Die gebündelten Beträge werden dann von der Plattform bzw. dem Vermittler als Darlehen an das jeweilige Unternehmen weitergeleitet.
Sie können sich beim Crowdinvesting auf verschiedene Finanzierungsarten fokussieren. Das Spektrum an Möglichkeiten umfasst diesbezüglich zum Beispiel Kredite, Nachrangdarlehen, Aktien, Anleihen und Genussrechte. Je nach der gewählten Investmentmöglichkeit, erhalten Sie als Rendite einen fixen Zinssatz mit vorab festgelegter Ausschüttung oder beispielsweise durch eine Beteiligung vom Unternehmenswachstum. Gerade eine festgelegte Laufzeit Ihres Investments bietet Ihnen dabei ein vergleichsweise hohes Maß an Planungssicherheit.
Auch für Kleinanleger mit limitiertem Budget stellt das Crowdinvesting eine gute Chance dar. Denn Sie müssen nur verhältnismäßig kleine Beträge investieren. Bei den meisten Plattformen bzw. Anbietern sind Investitionen bereits ab 100 bis 250 Euro möglich. Sie sollten sich bei Ihrem Investment aber nicht auf lediglich ein Projekt konzentrieren. Stattdessen ist es ratsam, sich bei verschiedenen Projekten finanziell zu engagieren. Ähnlich wie bei der Zusammenstellung eines Aktien-Portfolios sollten Sie Ihre Investments stark diversifizieren. Dadurch reduzieren Sie die Risiken.
Wie auch bei anderen Geldanlagelösungen, weist auch das Crowdinvesting bestimmte Risiken für die Anleger auf. Diese sind beispielsweise davon abhängig, ob es sich um ein nachrangiges oder vorrangiges Kapital handelt. Ein Nachrangdarlehen besitzt dabei immer ein höheres Risikopotenzial, da die Ausfallgefahr aufgrund der nachrangigen Position höher ist als bei Krediten im herkömmlichen Sinne. Meldet das Unternehmen als Darlehensnehmer dann Insolvenz an, gehen Sie oftmals völlig leer aus. Hinzu kommt, dass Ihr investiertes Kapital in der Regel langfristig gebunden ist. Sie können es während der Laufzeit nicht einfach wieder herausziehen.
Auf den entsprechenden Crowdinvesting-Plattformen und -Marktplätzen stehen zahlreiche Angebote zur Verfügung. Berücksichtigen Sie dabei immer, dass die in Aussicht gestellten Renditen nicht gewährleistet sind. Das bedeutet, dass Ihre Rendite erheblich geringer ausfallen kann oder sogar ein Totalverlust möglich ist. Daher sollten Sie immer nur in nachweisliche Wachstumsunternehmen und -bereiche investieren. Identifizieren Sie passende Investitionsmöglichkeiten, kann sich eine Geldanlage lohnen. Denn Sie erhalten auf diese Weise einen direkten Zugang zu Firmen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Das ist sonst in vielen Fällen eher professionellen Investoren vorbehalten.