Knapp 18 Prozent der Deutschen ab 14 Jahre besaßen im Jahr 2020 Aktienfonds oder Anteilsscheine von Unternehmen. Schätzungen zufolge hat sich die Anzahl der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die in Aktien investieren, bis heute deutlich erhöht. Gerade in der Hochphase der Corona-Krise mit Lockdown und vielen Beschränkungen haben viele Deutsche die Börse und das Anlegen in Wertpapiere neu für sich entdeckt.
Für einige von den Neu-Anlegern ist dies eine Abenteuerreise. Es fehlt an fundiertem Know-how, Expertise und dem Verständnis dafür, wie die einzelnen Prozesse an der Börse sowie beim Aktienhandel im Detail ablaufen. Wir schaffen hier Abhilfe und erklären Ihnen wichtige Begriffe und Abläufe aus der Anlegerpraxis.
Besondere Bedeutung hat diesbezüglich gerade die Bezeichnung DAX-Index. Für die deutsche Wirtschaft stellt dieser Index eine entscheidende Bestimmungsgröße dar. Der DAX-Index fungiert dabei als deutsches Börsenbarometer und misst die Wertentwicklung von insgesamt 40 Unternehmen. Hierbei handelt es sich um die größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes. In Zahlen ausgedrückt: Bezogen auf den Geldwert von ausstehenden Aktien repräsentieren diese Großunternehmen insgesamt rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung. Berechnet wird der DAX-Index sekündlich aus den so bezeichneten Xetra-Kursen. Diese spiegeln die Entwicklungen auf dem internationalen Referenzmarkt für Traded Funds (ETFs) in Europa sowie für deutsche Aktien wider.
Als Label der Qontigo Index GmbH, wird der DAX-Index für zwei Szenarien genutzt. Zum einen stellt ein aussagekräftiges Barometer für die deutsche Wirtschaft dar. Gleichzeitig stellt er zum anderen für eine große Anzahl von Finanzprodukten aber auch eine wichtige Benchmark dar. Der DAX-Index ist ein Bestandteil einer großen DAX-Indexfamilie. Neben dem DAX auch Indizes wie den auf Technologieunternehmen fokussierten TecDAX, den MDAX (bildet nach dem DAX die 50 größten börsenorientierten Unternehmen ab) oder auch den SDAX, der für die 70 größten Unternehmen unterhalb des MDAX steht.
Die Indizes werden hinsichtlich ihrer Zusammensetzung immer quartalsweise überprüft. DAX-Unternehmen unterliegen dabei klaren und transparenten Aufnahmeregeln. Nur wer diese am Überprüfungszeitpunkt vollumfänglich erfüllt, wird im DAX gelistet. Der Auswahl- bzw. Aufnahmeprozess findet seit September 2016 vollständig automatisiert statt, was die Transparenz der Entscheidungen deutlich erhöht hat. Die Zusammensetzung der Indizes wird dabei stets faktenbasiert und rein objektiv bestimmt. Der Auswahlprozess basiert auf einem expliziten Regelwerk, das die Nachbildbarkeit, die hohe Handelbarkeit und die Kontinuität der Indizes abbildet. Überprüft wird die Zusammensetzung der Indizes jeweils einmal pro Quartal. An diesen Stichtagen kann sich die Zusammensetzung des DAX verändern.
Um in den DAX aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmen alle festgelegten Kriterien erfüllen. So muss beispielsweise zum letzten Handelstag im Monat eine Free Float-Marktkapitalisierung vorliegen. Ermittelt wird diese aus dem volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten 20 Handelstage. Zudem müssen im Hinblick auf die Unternehmensaktien folgende Vorgaben erfüllt werden: