Zu Beginn des neuen Jahres zählte die Deutsche Bank Aktie zu den begehrtesten Position im DAX-Umfeld. Aber die Aktie geriet in den Sog des Gesamtmarktes und drehte nach unten ab. Ende Januar veröffentlichte die Bank dann aber sehr starke Ergebnisse für das Jahr 2021.
Aber reichen die Zahlen als Booster für einen erneuten Ausbruch der Kurswerte nach oben. Und wenn ja, wie nachhaltig ist ein solches Comeback? Entstehen für ambitionierte Anleger neue Chancen?
Aktien von Unternehmen aus dem Finanzsektor drehten im vergangenen Jahr enorm auf. Vor allem viele Bankwerte erlebten ein teilweise überraschendes Comeback. Denn zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise respektive der Pandemie konnten sich Anteilseigner wieder über Ausschüttungen freuen. Und das soll keine Ausnahme bleiben. Die Analysten und Finanzmarkt-Experten erwarten auch für die kommenden Jahre weiterhin vermehrte Aktienrückkäufe und hohe Dividendenrenditen in diesem Sektor.
Die Deutsche Bank konnte mit ihren Papieren im Rahmen dieser Comebacks bis dato nicht mithalten. Das ist auch am Durchschnitt der europäischen Konkurrenten ablesen. Dieser entwickelte sich gegenüber der Deutschen Bank mit 34 Prozent weitaus besser. Es besteht aber Hoffnung und auch Potenzial, dass sich das im Laufe des Jahres 2022 ändert. Große Erwartungen entspringen dabei hauptsächlich dem Umstand, dass die Deutsche Bank ihren Konzernumbau aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahr abschließen kann.
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Das Ziel der Umbaumaßnahmen ist klar kommuniziert: Die Kosten sollen reduziert und die Erträge gesteigert werden. Ein absolutes Kostenziel hat das nach Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme größte Kreditinstitut Deutschlands für die Sanierung zwar nicht vorgegeben, aber dennoch soll die Kosten-Ertrags-Quote für Ende 2022 bei 70 Prozent liegen. Das hat eine enorme Bedeutung für zukünftige Aktivitäten. Denn somit sind zum Beispiel durch das Einstellen weiterer Mitarbeiter oder aufgrund von Investitionen höhere Kosten möglich, sofern das gleichzeitig für steigende Erträge sorgt.
Der strukturelle Umbau allein ist aber nicht der alleinige Knackpunkt, in welche Richtung es für die Deutsche Bank geht. 2022 muss sich auch zeigen, ob der Ertragsmix funktioniert und profitabel genug ist. Die Erträge im Investmentmanagement dominierten insbesondere in den Jahren 2020 und 2021. Nun braucht es aber auch nachhaltige Unterstützung durch das klassische Kreditgeschäft. Dies ist vornehmlich an Zinserträgen gekoppelt. Wann die EZB die Zinsen erhöht, steht noch nicht einmal im Ansatz fest. Hier gibt es allerdings auch die Möglichkeit, das Zinseinkommen durch andere Komponenten zu befeuern und somit steigende Erträge zu liefern. Zudem kann es auch zu höheren Marktzinsen kommen, falls die Inflation auf höheren Niveau bleibt.
Die günstige Bewertung macht auf jeden Fall Mut hinsichtlich der Entwicklung im Jahr 2022. Das entsprechende KGV ist auf den Wert von 7 gesunken, was unter dem Peers-Schnitt von 9 liegt. Noch deutlicher niedriger präsentiert sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis im Vergleich zur europäischen Konkurrenz (0,4 zu 0,7). Das niedrige KGV resultiert dabei hauptsächlich aus den stetig höheren Schätzungen der Analysten. Für 2022 wird mittlerweile ein Vorsteuergewinn von insgesamt 5,99 Milliarden erwartet. Insgesamt werden die Titel der Deutschen Bank im europäischen Vergleich erheblich unterbewertet. Im Zusammenspiel mit der Konjunkturerholung sollte spätestens ab Frühjahr davon auch die Deutsche Bank Aktie profitieren.
Zusammenfassend betrachtet, weist die Deutsche Bank Aktie also Potenzial auf. Allerdings müssen dafür dann auch die Rahmenbedingungen passen, was nicht frei von Zweifeln und Risiken ist. Ambitionierte und mutige Anleger, die Kurs-Schwankungen aushalten und risikofreudig agieren, bietet sich die Aktie der Deutschen Bank dennoch als eine echte Chance für ein rentables Investment an.
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