Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA (European Securities and Markets Authority) ESMA schürt die Angst unter Anlegern. So ist die Behörde davon überzeugt, dass gerade Privatanleger die momentanen Gefahren und Risiken an den Finanz- und Aktienmärkten unterschätzen. Für zusätzliche Unsicherheit könne im Laufe des Jahres 2022 zudem die Geldpolitik, die Nachwirkungen der Corona-Krise sowie die Volatilität bzw. Instabilität am Krypto-Markt sorgen. Die Behörde schließt auch eine ESG-Blase nicht aus. Das Kürzel ESG steht für die Anlagekriterien Environment, Social und Governance.
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Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger stellen sich spätestens nach dem Absturz der Tech-Aktien die Frage, wie es an der Börse und den Aktienmärkten im Jahr 2022 weitergeht. Ist es ratsam, angesichts der aktuellen Beruhigung und vorläufigen Entwarnung im Ukraine-Konflikt, jetzt Nachkäufe zu tätigen? Wie sehen die Konsequenzen für die US-Plattform Giganten rund um Amazon und Google aus, sollte es zu einer großen Regulierungswelle seitens der US-Behörden kommen? Fragen dieser Art treiben Anleger im Moment um. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde bringt jetzt noch mehr Unsicherheitsfaktoren ins Spiel. In einem ihrer jüngsten Stellungnahmen warnt die ESMA insbesondere Privatanleger davor, dass es bereits kurzfristig zu erheblichen Marktkorrekturen kommen kann.
Einen detaillierten Überblick über die Risiken für Anleger gibt die ESMA in ihrem TRV-Bericht vom 15. Februar 2022, der sich mit Trends, Risks und Vulnerabilities (Schwachstellen) auseinandersetzt. In einem Ausblick für das weitere Jahr 2022 macht die Behörde deutlich, dass die Marktentwicklung in ihrer Gesamtheit sehr hohe Risiken durch zahlreiche Marktkorrekturen und weitere Faktoren aufweist. Die Begründung hierfür ist nachvollziehbar. Demnach sind es hauptsächlich die geld- und wirtschaftspolitischen Aussichten sowie die Effekte der Ende 2021 wieder aufgeflammte Corona-Pandemie, die viele Marktakteure dazu gebracht haben, die eigenen Markt- und Wachstumserwartungen zu überdenken respektive zu revidieren.
Verena Ross bringt als Exekutivdirektorin der ESMA die Befürchtungen auf den Punkt. "Bereits im vergangenen Jahr hat sich durch zwei Verkaufsepisoden gezeigt, wie anfällig der Markt für schlechte Nachrichten ist. Bestes Beispiel hierfür ist Evergrande, die starke Abstriche verbuchen mussten. Zusätzlich getrieben wird so eine Entwicklung durch das Wiedererstarken von Covid-19." Auch für dieses Jahr drohen ihrer Meinung nach ähnliche Szenarien. Nach wie vor seinen die Märkte sehr volatil, was zu einer gleichermaßen permanenten Unsicherheit für Anleger führe.
Das ist aber noch nicht alles. Ross prangert auch das immer noch vorhandene Informations- und Wissensdefizit, gerade bei privaten Kleinanlegern an. Hier bestehe ein großes Verlustrisiko, da die Anleger aufgrund fehlender Informationen und von mangelhaftem Wissen in oftmals nicht begründeter Erwartung von Kurssteigerungen einfach drauflos kaufen. Über die Risiken für das eigene Depot, genauer gesagt für das eigene Kapital seien sich die Käufer nicht wirklich bewusst.
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