Wer an der Börse aktiv ist, kennt die stets lauernde Gefahr, in überbewertete Aktien zu investieren. Um das diesbezügliche Risiko zu reduzieren, können Sie sich an verschiedenen Kennziffern orientieren. Ganz besonders im Fokus steht dabei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (kurz: KGV). Heute stellen wir Ihnen einige Aktien vor, die ein gutes Kurs-Gewinn-Verhältnis haben.
Investorenstars wie Benjamin Graham oder Warren Buffett bezeichnen das KGV sogar neben weiteren Kenngrößen wie die Eigenkapitalquote oder der Umsatzrendite als das wesentliche Entscheidungskriterium bei ihrer Titelauswahl von Aktien. Wir stellen Ihnen im folgenden Beitrag die Aktien mit dem aktuell niedrigsten KGV vor und zeigen Ihnen auch, welche Einschränkungen Sie dabei berücksichtigen müssen.
Grundsätzlich gilt beim Kurs-Gewinn-Verhältnis: je niedriger der Wert, desto preisgünstiger und damit attraktiver ist das Wertpapier. Das KGV gibt Ihnen also an, in wie viel Jahren Sie als Anleger den Wert erzielen bzw. erreichen (bei konstanten Unternehmensgewinnen), den Sie beim Kauf für die jeweilige Aktie gezahlt haben. Anders ausgedrückt: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beziffert die Zeit, in denen das jeweilige Unternehmen den aktuellen Börsenwert als Verdienst einfahren würde.
Das KGV können Sie dabei sowohl für spezielle Branchen oder einzelne Aktien als auch für einen gesamten Markt ermitteln. So soll sich laut Schätzungen der Dax-KGV für 2022 im Mittel bei etwa 16 einpendeln. Im historischen Vergleich wären die deutschen Bluechips damit nicht übermäßig teuer, aber auch nicht besonders günstig.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis folgt dabei einem vergleichsweise simplen Prinzip: Der Kurs einer Unternehmensaktie ist immer im Verhältnis zum Gewinn pro Aktie zu betrachten. Das KGV kann dabei unterschiedlich stark variieren. Es kommt darauf an, ob ein bestimmter Tageskurs oder ein Durchschnittskurs den Berechnungen zugrunde liegt.
Hohe KGV-Werte lassen schnell vermuten, dass es sich hierbei um eine Überbewertung der Aktie handelt. Das mag meistens sogar stimmen. Dennoch ist Vorsicht geboten. Denn manchmal prognostizieren viele Analysten trotz des hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisses starke Gewinn- und Wachstumsperspektiven des Unternehmens.
Das war zum Beispiel 2021 bei Tesla der Fall. Im zweiten Quartal ließ sich ein KGV von 546,18 bei einem damals aktuellen Kurs von 557,10 USD errechnen. Als Anleger haben Sie zu diesem Zeitpunkt also das 546-fache des Gewinns bezahlt. Heute steht die Aktie bei 1.096,17USD (31. März 2022). Dieses Beispiel zeigt, dass die KGV-Kennzahl in manchen Fällen lediglich eine unzureichende Aussagekraft besitzt.
Daher lässt sich ein guter KGV-Wert nicht wirklich pauschalisieren. Er sollte daher immer im Zusammenhang mit dem Branchenkontext, den zukünftigen Erwartungen und seiner historischen Entwicklung beurteilt werden. Zudem hängt es nicht zuletzt auch immer von der Stimmung der Anleger ab, wie ein KGV zu bewerten ist. In Krisenzeiten kann sogar ein KGV von 14 oder 15 bereits als sehr teuer empfunden werden.
Ok, das waren die Aktien, die gutes Kurs Gewinn Verhältnis haben.
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