Aktiv gemanagte Fonds sind seit über zehn Jahren passé. Dafür erfreuen sich börsengehandelte Indexfonds, die lediglich passiv verwaltet werden, größter Beliebtheit. Das kommt nicht von Ungefähr. Denn ETFs dieser Art bieten zum einen eine unglaublich starke Transparenz und überzeugen zum anderen mit einer sehr ausgeprägten Kosteneffizienz. Über 900 Milliarden Euro sind die börsengehandelten Indexfonds aktuell in ihrer Gesamtheit wert. Aber schreiben ETFs wirklich nur positive Schlagzeilen oder gibt es auch Schattenseiten? Wir klären Sie auf.
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Die Funktionsweise von ETFs – Fokus liegt auf den größten Börsenwerten
Im Grunde genommen stellt ein ETF (steht für Exchange Traded Fund) ein über die Börse vertriebener Investmentfonds dar. Klassische Fonds werden demgegenüber von Fondsgesellschaften verkauft und von Banken vermittelt. Zudem zählen ETFs nicht zur aktiven Wertpapierauswahl. Stattdessen bilden sie etwa den DAX, MSCI World oder den Renten-Index REX ab. Für Sie als Anleger bedeutet das: Ihr ETF-Anteil entwickelt sich parallel zum jeweils abgebildeten Index. Beachten Sie aber dabei, dass Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten von der Rendite noch abgezogen werden. Grundsätzlich zielen ETFs darauf ab, die gleiche Rendite wie der jeweils abgebildete Index zu erreichen. Spekulative Moves gibt es dabei nicht. Ein ETF orientiert sich grundsätzlich am aktuellen Marktgeschehen und folgt der breiten Masse.
Deshalb ist die Anlage in ETFs empfehlenswert
- Transparent und nachvollziehbar: ETFs orientieren sich an einem Index und bilden diesen ab. Dadurch ist zu jeder Zeit völlig klar, aus welchen Bestandteilen sich Indexfonds zusammensetzen.
- Enorm flexibel: ETFs stehen gleichzeitig immer für Liquidität. Die Fonds sind aus diesem Grund jederzeit handelbar.
- Effizient und kostengünstig: Für ETFs werden keine Ausgabeaufschläge fällig. Zudem weisen ETFs vergleichsweise niedrige Gesamtkosten auf. Dadurch wird die Attraktivität der Indexfonds zusätzlich gesteigert.
- Breit gestreut: Als Anleger müssen Sie sich nicht selbst um die Diversifikation der ETFs kümmern. Aber seriöse Indexfonds sind immer von den Titeln her breit gestreut.
- Insolvenzschutz: Das Kapital, das Sie in ETFs anlegen, ist abgesichert. Fonds werden vom Staat als Sondervermögen angesehen. Dieses Sondervermögen verwahren Sie daher gesondert vom eigenen Vermögen.
Dies sind die Schwachstellen einer Anlage in ETFs
- Wo Licht ist, gibt es auch fast immer Schatten. Das trifft auch auf ETFs zu. Wir haben für Sie die drei relevantesten Negativ-Aspekte aufgelistet.
- Es gibt ein Wechselkursrisiko: Durch den Wechselkurs der verschiedenen Währungen kann sich die Rendite mindern.
- Langfristige Investition: Das Geld, das Sie in ETFs investieren, arbeitet langfristig. Für eine kurzfristige Geldanlage eignen sich ETFs nicht.
- Differenzen durch Tracking: Ändern die Verwalter den Index und verschieben dadurch die Gewichtung der Titel, entstehen manchmal Transaktionskosten. Diese können den Wert des ETFs negativ beeinflussen.
Schnelle und einfache Versteuerung der ETFs
Positiv kommt hinzu: Die früher sehr komplexe und komplizierte Versteuerung von ETFs wurde durch das 2018 in Kraft getretene Investmentsteuerreformgesetz grundlegend vereinfacht. Behalten Sie dabei immer alle Steuerunterlagen, da Sie diese bei einem etwaigen Verkauf benötigen. Dies sind die wichtigsten Aspekte im Hinblick auf die Versteuerung von ETFs:
- Alle ETFs werden gleich besteuert.
- Die Fondsgesellschaften führen auf alle Dividenden automatisch 15 Prozent Kapitalertragssteuer ab.
- Für die Anleger fällt die eigenständige Versteuerung weg.
- Die Quellsteuer ausländischer Dividenden werden nicht auf die Abgeltungssteuer angerechnet.