Kagi Charts: Die grafische Kursdarstellung ist ein wesentliches Instrument für Trader und Chartanalysten.
Je nach Vorliebe und Zweck kommen dabei unterschiedliche Charts zum Einsatz.
Dies bezieht sich sowohl auf die eigentliche Form der Charts als auch auf die Skalierung, auf die Intervalleinteilung als auch auf den Zeitraum.
In Deutschland gelten insbesondere Liniencharts, Kerzencharts und Balkencharts als gängige und in der Szene etablierte Chart-Formen.
Neben diesen in Deutschland viel genutzten Charts gibt es aber zudem noch eine ganze Bandbreite an speziellen Charts bzw. an entsprechenden Sonderformen.
In erster Linie handelt es sich hierbei zum Beispiel um die Point & Figure Charts, die Renko Charts, die Three Line Break Charts sowie die Kagi Charts.
Gerade die Kagi Charts sind in Deutschland dabei immer noch vergleichsweise unbekannt und werden vornehmlich lediglich von Spezialisten genutzt.
Diese Kagi Charts werden in der Praxis auch Haken-Charts (Hook charts) oder Key charts genannt.
Abgeleitet werden diese Bezeichnungen zum einen von den einem Haken ähnelnden Richtungswechsel im Chart und zum anderen von dem Wort Kagi, was im Japanischen einen L-förmigen Schlüssel (hier: key) beschreibt.
Vom Prinzip her sind diese Kagi Charts als Diagramme aufgebaut, die zur Darstellung sowie zur Analyse von Kursen respektive Kursverläufen von Basiswerten genutzt werden.
Im Gegensatz zu den klassischen Charts rund um Kerzen- oder Liniencharts besitzen die Kagi Charts keine linearen Zeitachsen.
Sie bilden daher ausschließlich die jeweilige Kursbewegung ab. Kagi Charts leiten sich dabei aus Point & Figure Charts ab.
Diese so bezeichneten Point & Figure Charts stellen eine mittlerweile etablierte Methode dar, um Charts darzustellen. Dabei werden die Tendenzen aufgrund fallender und steigender Kurse skizziert.
Die Darstellung vernachlässigt dabei trendlose Zeiten. Daher kommt es bei diesen Point & Figure Charts grundsätzlich zu einer Fokussierung auf das Wesentliche.
Der Trader nutzt für die Chartierung die jeweiligen Höchst- und Tiefkurse des Tages; möglich sind allerdings auch Eröffnungs- und Schlusskurse.
Grundsätzlich basieren diese so bezeichneten Point & Figure Charts auf einer prozentualen Kurssteigerung.
Zum Einsatz kommen dabei bestimmte Regeln. Typisch sind zum Beispiel aufeinanderfolgende Tiefs und Hochs. In manchen Fällen kommt es auch vor, dass der Trader gar nicht in Seitwärtsbewegungen chartiert.
Die entsprechenden Regeln können vom jeweiligen Trader immer unter Beachtung der Volatilität selbst festgelegt werden.
Das Chartgeschehen wird dabei verknüpft mit den identifizierten Signalen; immer unter Berücksichtigung respektive Vernachlässigung von ereignislosen Tagen.
Dadurch sollen sowohl die Verkaufs- als auch die Kaufsignale vergleichsweise eindeutig ausfallen.
Anzumerken ist hierbei, dass diese logarithmische Skalierung der Charts im Rahmen der Point & Figure aufgrund der Kombination von Charttechnik und bestimmten Indikatoren.
Nicht vergessen werden sollte aber, dass das Geschehen von den Point & Figure Charts immer relativ plakativ dargestellt wird. Daher liefert das System in richtungslosen Phasen, in den die Volatilität mal auf- und mal abschwillt, mitunter Fehlsignale.
Die auf diesen Grundlagen der Point und Figure Charts basierenden Kagi Charts stammen ursprünglich aus Japan. Sie werden durch eine Aneinanderreihung von vertikalen dünnen und dicken Linien gebildet.
Die Stärke der Linie respektive der Richtung ist immer abhängig von der jeweiligen Kursbewegung. Die Zeitachse wird dabei grundsätzlich vernachlässigt. Von der Methodik her wird die vertikale Linie so lange verlängert, wie der Kurs seine Richtung beibehält.
Erst wenn der Kurs seine Richtung tatsächlich ändert, wechselt dann auch die Linie ihre Richtung. Dies geschieht immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Reversal Größe.
Im Rahmen von Kagi Charts signalisieren die dicken Linien dabei immer eine Nachfrage, die das eigentliche Angebot übersteigt; dies hat steigende Kurse zur Folge.
Übersteigt die Nachfrage das Angebot und die Kurse fallen, wird dies demgegenüber immer in dünnen Linien dargestellt. Handelssignale werden dabei durch einen entsprechenden Linienwechsel generiert.
Es kommt genau dann zu einem Kaufsignal, wenn es zu einem Wechsel von einer dünnen zu einer dicken Linie kommt. Im umgekehrten Fall handelt es sich dann um ein Verkaufssignal.
In TAI-PAN können Sie Kagi Charts ganz einfach über den Button "Chartart" - "Kagi Chart" einstellen. Oder noch einfacher über die Tastenkombination "STRG + 7".