Einer der klassischen Tipps für Geldanlagen ist eine breite Streuung des Portfolios. Häufig empfehlen Aktienexperten auf den Aktien-Index MSCI World, der praktisch alle Industrieländer abdeckt. Wir verraten Ihnen, wie sich der MSCI World im Detail zusammensetzt und wie es sich mit der Wertentwicklung verhält.
Viele Deutsche legen mittlerweile einen Teil ihres Geldes in Wertpapiere an; Tendenz steigend. Laut Befragungen und Studienergebnissen entschließen sich vorwiegend jüngere Menschen, immer öfter in die Aktien-Anlage einzusteigen. Neben den Experten für Geldanlagen raten dabei auch die Verbraucherschützer zu einer möglich breiten Streuung. Demnach sollten Sie vorzugsweise auf ganze Indizes mit vielen verschiedenen Werten setzen und nicht auf einzelne Aktien. Für einen Einstieg bietet sich hier der weltweit investierende MSCI World.
Der Index setzt sich aus den weltweit größten Aktiengesellschaften zusammen. Konkret bildet der MSCI World die Werteentwicklung von insgesamt über 1.600 Unternehmen aus 23 Industrienationen ab. Die Mehrzahl der im Index MSCI World gelisteten Unternehmen stammen aus den USA (insgesamt 69 Prozent). Es folgen Großbritannien, Japan und Frankreich. Deutschland ist mit insgesamt 55 Unternehmen und damit mit einer Quote von 2,8 Prozent im Index vertreten. Nicht im Index berücksichtigt sind dagegen Schwellenländer wie Brasilien oder China.
Als Herausgeber von MSCI World fungiert der US-amerikanische Finanzdienstleister MSCI, der früher unter dem Namen Morgan Stanley Capital International bekannt war. Der Index spiegelt die weltweite Entwicklung der Aktienmärkte wider und gilt als ein Gradmesser für die Weltwirtschaft. Der Finanzdienstleister entscheidet viermal pro Jahr immer wieder neu über die Zusammensetzung des Index. Nur die Unternehmen, die sämtliche Aufnahmekriterien erfüllen, finden dann Platz im Index. Dabei decken die so bezeichneten Large Caps etwa 70 Prozent der jeweils länderbezogenen Marktkapitalisierung im Index ab.
Damit der Finanzdienstleister MSCI ein Unternehmen in den Index aufnimmt, muss es vorab festgelegte Aufnahmekriterien erfüllen. So darf der Wert eines Unternehmens an der Börse nicht über eine gewisse Grenze hinaus abrutschen. Zudem müssen die Aktien ein sehr hohes Handelsvolumen oder eine hohe Liquidität aufweisen. Verlangt wird auch eine starke Streubesitz-Marktkapitalisierung. Im Februar betrug der Börsenwert des Index MSCI World insgesamt 38,78 US-Dollar.
Die Speerspitze stellen dabei internationale Schwergewichte wie Microsoft, Apple, Amazon, Tesla, Alphabet (A und C), Meta Platforms, INVIDA und Johnson & Johnson dar. Diese Unternehmen bringen es zusammen auf einen Anteil von etwa 18,4 Prozent. Die breite Masse der im Index geführten Unternehmen kommen lediglich auf Anteile von 0,5 Prozent und noch weniger. Nicht umsonst gilt der Index als besonders gut diversifiziert und dadurch vergleichsweise sicher.
Zum Vergleich: Im Dax befinden sich demgegenüber lediglich 40 Aktien. SAP und Linde stellen dabei die gewichtigsten Mitglieder dar. Erleidet einer der 40 Werte einen Kurssturz, belastet das den Dax stärker als den MSCI World mit seinen rund 1.600 Werten aus insgesamt 23 Ländern. Allerdings haben sich die beiden Indizes historisch betrachtet fast identisch entwickelt. Im Durchschnitt schafften sie beide pro Jahr ein Plus von mehr als acht Prozent. Nur 2021 sah das deutlich anders aus: Während der Dax um 16 Prozent zulegte, verbuchte der MSCI World eine Kurssteigerung von 30 Prozent.