Ă–l Aktien kaufen: Erdöl ist als Rohstoff fĂĽr die moderne Industriegesellschaft besonders wertvoll und in einigen Bereichen sogar unverzichtbar.Â
Das spiegelt sich nicht zuletzt im hohen Bedarf wider. FĂĽr Investoren ergeben sich aus der hohen Nachfrage nach dem so bezeichneten schwarzen Gold diverse Partizipationsmöglichkeiten.Â
Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie das Investment in Öl funktioniert und was Sie im Rahmen der einzelnen Anlagemöglichkeiten zwingend beachten müssen.
Möchten Sie als Privatanleger Ă–l Aktien kaufen bzw. eine Investition in Rohöl tätigen, können Sie zwischen verschiedenen Anlageformen wählen.Â
Zum einen ist eine Investition nach klassischem Muster in Unternehmen möglich.Â
Die Kandidaten sind vorrangig Unternehmen, die sich auf die Exploration und den Vertrieb von Erdöl konzentrieren und dabei stets die Ölpreise im Auge behalten.
Zum anderen finden Sie den Einstieg in ein Ă–l-Investment ĂĽber Branchen-ETFs und CFDs, Exchange Traded Commodities (ETCs) und Rohstoff-Zertifikate.
FĂĽr welche Variante Sie sich letztlich entscheiden, hängt von Ihrer grundsätzlichen Intention ab.Â
Setzen Sie auf eine vergleichsweise sichere Kapitalanlage mit einem geringeren Risikofaktor, sind insbesondere Aktien von global agierenden Mineralölkonzernen interessant.Â
Mit Aktien von zum Beispiel TOTAL, BP, Chevron, ExxonMobil und Royal Dutch Shell in Ihrem Portfolio, partizipieren Sie nicht nur an der Ölpreisentwicklung, sondern profitieren zusätzlich von den langfristigen Perspektiven dieser Großunternehmen in Form von meist üppigen Dividendenausschüttungen.
Weiterhin bietet Ihnen der Aktienhandel im Hinblick auf den An- und Verkauf an der Börse eine sehr hohe Flexibilität.Â
DemgegenĂĽber besitzen derivative Finanzinstrumente ein weitaus höheres Risikopotenzial, das sich von der marktbezogenen Referenzgröße ableiten lässt. Auch Dividendenzahlungen können Sie hier nicht als Einnahmequelle generieren.Â
Das ist nur bei einem Investment über Aktien möglich.
Der Kauf von Ă–l Aktien bietet daher auf den ersten Blick gerade fĂĽr Privatanleger erst einmal klare Vorteile.Â
Aber trotz aller positiven Aspekte einer Geldanlage in Ă–l Aktien sollten Sie auch einen Blick hinter die Kulissen werfen.Â
Denn Öl Aktien bieten Ihnen von vorneherein keine 1:1 Partizipationschance. Das bedeutet konkret: Die Anteilsscheine der großen Mineralölkonzerne profitieren nicht im vollen Umfang von einem steigenden Ölpreis.
Eine perfekte Korrelation zwischen den entsprechenden Aktienkursen und dem Rohölpreis setzt einen Wert von annähernd 1 voraus.Â
In diesem Fall bewegt sich der Korrelationswert zwischen rund 0,5 und 0,6, was aber immer noch einem vergleichsweise hohen Niveau entspricht.Â
Ausgehend von diesen Werten lassen sich also nur 50 bis 60 Prozent der Kursveränderungen auf die jeweilige Entwicklung des Ölpreises ableitend beziehen. Dadurch profitieren Sie nicht in vollem Umfang von steigenden Ölpreisen.
Bei einem Investment in CFD-Kontrakte geht es um schnelle Spekulationsgewinne und damit auch im umgekehrten Fall um Spekulationsverluste.Â
CFD-Kontrakte sind in diesem Fall insbesondere fĂĽr risikobewusste Anleger geeignet, die Ihr Investment zu 100 Prozent vom Rohölpreis und dessen Entwicklung abhängig machen möchten.Â
Der Derivatenbereich bietet Ihnen dabei gleich mehrere Optionen. CFD-Kontrakte stellen immer dann die erste Wahl dar, wenn Sie auf Gewinne aus kurzfristigen Spekulationen fokussiert sind.
Als weitere Anlagemöglichkeiten stehen Ihnen in diesem Bereich zudem Exchange Traded Commodities (ETCs) und die so bezeichneten Knockout-Zertifikate zur VerfĂĽgung.Â
AuĂźerdem können Sie auch mit Future-Kontrakten handeln, wenn Sie vom Ă–lpreis profitieren möchten. Das ist etwa möglich an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) oder anderen Rohstoffbörsen. Allerdings existieren in diesem Segment sehr hohe Sicherheitsmargen, was fĂĽr private Kleinanleger ein unattraktives Feature ist.Â
Daher ist ein Investment in Future-Kontrakte eigentlich nur für Anleger mit größerem Budget und besonders ambitionierten Zielen eine echte Alternative.
Anders sieht das bei einem Investment in CFDs oder so bezeichnete Differenzkontrakten aus. Bei diesen beiden Anlagemöglichkeiten muss ein möglicher Nachschuss nicht sichergestellt werden. Demzufolge gibt es hier auch keine Sicherheitsmarge.Â
Das wiederum macht diese Anlageformen auch fĂĽr Privatinvestoren interessant. Bedenken Sie dabei aber, dass Differenzkontrakten oder CFDs nicht nur Chancen offenbaren, sondern auch Risiken im Gepäck haben.Â
Denn eine Anlage beispielsweise in Form von CFDs verspricht zwar schnelle Spekulationsgewinne, können aber auch fĂĽr ebenso schnelle und dabei mitunter massive Spekulationsverluste bringen.Â
Ohne Erfahrungen im CFD-Handel wird eine Einschätzung von Chancen und Risiken nicht seriös gelingen. Damit fehlt Ihnen die Grundlage für eine fundierte Kaufentscheidung.
Wer auf die Entwicklung des Ă–lpreises spekulieren möchte, kann dies aber auch mit gehebelten ETCs oder Faktor-Zertifikaten angehen.Â
Kommt es zu einer saisonalen Korrektur oder sogar zu einer erneuten Preisrallye, kann sich das auszahlen.Â
Da es sich bei diesen Finanzprodukten um Hebelzertifikate handelt, können sie die Basiswert-Performance um den Faktor zwei, drei und noch mehr verstärken.Â
Um die Preisentwicklung des Basiswertes abbilden zu können, muss der jeweilige Emittent dieser derivaten Finanzprodukte an der Rohstoffbörse selbst Terminkontrakte erwerben.
Ein solcher Vorgang erhöht allerdings das Risiko von Rollverlusten, da die entsprechenden Kontrakte immer ĂĽber eine gewisse Laufzeit verfĂĽgen. Dadurch muss die emittierende Bank des Faktor-Zertifikats oder des ETCs stets aufs neue in weitere Kontrakte investieren.Â
Dies stellt die Basis dar, um den Investoren ĂĽberhaupt eine akkurate Partizipation vom Basiswert anbieten zu können.Â
In der Finanzbranche wird dieser Übertrag als Rollen (hier: Rollverlust) bezeichnet. Unser Tipp: Kommt es zu einem längeren Seitwärtstrend des Basiswertes, sollten Sie aufgrund des Rollverlustes Finanzprodukte dieser Art eher vermeiden.
Es ist jederzeit möglich, ein noch radikaleres Leverage zu vollziehen. Wenn Sie ein solches Vorgehen favorisieren, sind die so bezeichneten Knockout-Zertifikate das passende Mittel.Â
Diese spezielle Gruppe von Derivaten erlaubt es Ihnen, eine Hebelwirkung im zwei- bis dreistelligen Bereich beim zugrunde liegenden Basiswert zu erzeugen.Â
Knockout-Zertifikate gelten als hochspekulative Produkte, die sich nur fĂĽr eine vergleichsweise geringe Haltedauer eignen.
So werden diese Knockout-Zertifikate in der Regel auch nur fĂĽr einen Zeitraum von wenigen Stunden bis maximal zwei Wochen gehalten.Â
Aufgrund der gewaltigen Hebelwirkung sollten sich ausschlieĂźlich nervenstarke Börsenspekulanten mit den Knockout-Zertifikaten befassen.Â
Wichtig dabei ist, dass die ausgewählten Derivate immer zur zeitlichen Perspektive und zur Risikoklasse des Anlegers passt.
Ă–l Aktien unterliegen eigentlich immer einem spekulativen Aspekt und bergen ein vergleichsweise hohes Risiko, Verluste zu erleiden, versprechen im Erfolgsfall aber lukrative Renditen. Diese Gewinnaussichten ziehen vielfach gerade groĂźe Investitionen an.Â
Dabei ist das Investmentrisiko in den vergangenen Jahren um einige Prozentpunkte gefallen. Dazu beigetragen haben insbesondere die technologischen Fortschritte bei der Exploration neuer Ă–lfelder. Denn genau das wirkt sich stark auf den Aktienkurs aus.Â
So steigt der Kurs einer Ă–l Aktie immer dann rapide an, wenn bekannt wird, dass neue, ergiebige Ă–lfelder erschlossen werden konnten. Ă–lfelder liefern meist jahrelang Rohöl, bevor die Quelle komplett ausgebeutet schlieĂźlich versiegt.Â
Viele dieser Ă–lfelder werfen bereits im ersten Jahr nach Förderungs- bzw. Produktionsaufnahme einen satten Profit ab.Â
Langfristig betrachtet, bedeutet das: Temporäre Verluste sollten zwar immer einkalkuliert werden, aber gute Öl Aktien können unabhängig von der Größenordnung für ein stabiles Einkommen sorgen.
Wenn Sie Ă–l Aktien kaufen, entscheiden Sie sich fĂĽr eine Anlage, die Sie hervorragend zur Diversifikation gegen die allgemeine Wirtschaftsentwicklung einsetzen können.Â
Steigt zum Beispiel der Preis von Gas und Ă–l, kann sich das Wachstum der Wirtschaft verlangsamen. An die klassische Wirtschaft gekoppelte Unternehmensaktien und andere Finanzinstrumente geraten bei einem solchen Szenario schnell in die Verlustzone.Â
Mit einem Investment in Ă–l Aktien haben Sie dann ein probates Mittel in Ihrem Portfolio, um die Auswirkungen eines verlangsamten Wirtschaftswachstums zu kompensieren.Â
Zudem können Sie Öl Aktien als einen Gegenpol zur Inflation und Fluktuation an den Finanzmärkten nutzen.
Wenn Sie in Aktien aus dem Energiesektor investieren, wozu auch Ă–l Aktien zählen, kommen Sie in den Genuss von steuerlichen Vorteilen.Â
Denn ein GroĂźteil Ihres Einkommens, dass Sie durch Ă–l Aktien generieren, ist vor Steuern geschĂĽtzt.
Investments in Ă–l sind immer stark abhängig von Nachfrage und Angebot. Schon kleinste Verschiebungen in diesem Bereich können starke Auswirkungen auf den Ă–lpreis haben.Â
Sollten Sie in Erwägung ziehen, Öl Aktien zu kaufen (beispielsweise von BP oder Shell), müssen Sie auch immer mit einigen Negativfaktoren klarkommen. Folgende Aspekte besitzen dabei eine sehr hohe Relevanz:
Die Kurse von Ă–laktien sind sehr unbeständig und sprunghaft (volatil). FĂĽr Investoren macht das ein Investment riskant.Â
Das ist primär dann der Fall, wenn Sie einen größeren Teil Ihres Kapitals bzw. Vermögens einsetzen, ohne vorher adäquate Informationen eingeholt zu haben.Â
Beachten Sie dabei: Die Volatilität einer Ă–l Aktie ist grundsätzlich verknĂĽpft mit gleich mehreren politischen, geografischen sowie ökonomischen Faktoren. Gibt es zum Beispiel im Nahen Osten politische Unruhen, zieht dies in den meisten Fällen eine signifikante Auswirkung auf den Ă–laktien-Kurs nach sich.Â
Auch die Unternehmen selbst werden hier schnell in Mitleidenschaft gezogen. Wenn Sie daher Ă–l Aktien kaufen möchten, mĂĽssen Sie zwingend das jeweilige Unternehmen und die entsprechenden Projekte im Rahmen einer Fundamentalanalyse sorgfältig prĂĽfen.Â
Auf diese Weise erhalten Sie eine Vorstellung davon, wie das Unternehmen aufgestellt ist und was Sie in Zukunft von Gesellschaft und Projekten zu erwarten haben.
Wenn Sie Ă–l Aktien kaufen, sollten Sie immer bedenken, dass die Politik alle Ă–l- und Erdgaskonzerne stark reguliert.Â
Sind die Unternehmen in politischen instabilen Regionen aktiv, erhöht sich von vorneherein das unternehmerische Risiko und damit gleichzeitig auch Ihr Risiko als Anleger.Â
Die entsprechenden Unternehmen legen zwar Wert darauf, ihre Geschäfte nur in politisch stabilen Staaten abzuwickeln, aber letztlich ist der Einsatzort auch daran gebunden, wo auf der Welt Erdöl zu finden ist.
Das Problem dabei: Plötzliche und oftmals auch unerwartete politische Entscheidungen von Regierungen haben mitunter groĂźe Folgewirkungen auf die zukĂĽnftige Ă–lförderung.Â
Daher ist es ratsam, immer nur Ă–l Aktien von Unternehmen zu kaufen, die in einem stabilen politischen Umfeld agieren. Ist das Umfeld von einer instabilen Diktatur geprägt, sollten Sie die Finger von einem Investment lassen.Â
Hier kann es unter Umständen sogar zu einer plötzlichen Verstaatlichung kommen. Prüfen Sie in diesem Zusammenhang auch immer, welche Partnerschaften mit Behörden oder mit anderen Ölfirmen bestehen.
Im Bereich der Mineralölindustrie kam es in der Vergangenheit bereits zu zahlreichen Betrugsfällen. Es gab unter anderem Fälle, dass Anleger Ă–l Aktien kauften, die ĂĽberhaupt keinen Background hatten.Â
Denn die herausgebenden Konzerne gab es nur auf dem Papier, aber nicht im realen Leben. Vielfach wurden Anleger auch durch gezielt ĂĽbertriebene Prognosen zu Erkundungsprojekten in die Irre gefĂĽhrt.Â
Diese aufgedeckten Betrugsfälle in der Mineralölindustrie machen es noch einmal deutlich: Eine sorgfältig und detailliert durchgefĂĽhrte Unternehmens- und Marktrecherche ĂĽber die Gesellschaft an sich, die Produkte, Erkundungsvorhaben und betriebene Ă–lquellen ist vor jedem Investment unabdingbar.Â
Schauen Sie sich dabei auch unbedingt die geografischen und politischen Bedingungen an, die im Geschäftsumfeld herrschen.
Feuerkatastrophen auf Bohrinseln oder zum Beispiel auch havarierte Ă–ltanker haben verheerende Folgen auf den Kurs der involvierten Ă–laktien.Â
Bei Vorfällen dieser Art können Ă–laktien auf einen langen Sinkflug geschickt werden. DafĂĽr gibt es genĂĽgend Präzedenzfälle. Beispiel 2010: Damals kam es im Golf von Mexiko auf der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko zur bislang größten Ă–lkatastrophe.Â
Rund fĂĽnf Milliarden Barrel Ă–l gelangten dabei ins Meer und elf Arbeiter verloren bei dem UnglĂĽck ihr Leben. Der Konzern BP war offizieller Leasingnehmer der Bohrinsel.Â
Im Zuge der Ölkatastrophe stürzte die Aktie von BP vehement ab, was vielen Anlegern massive Verluste bescherte. Zwar sind solche Unglücksfälle nicht an der Tagesordnung, aber man kann sie auch nicht zu 100 Prozent ausschließen.
Firmen, die mit der Extraktion von Ă–l ihr Geld verdienen, finden häufig keine guten Bedingungen vor und mĂĽssen sich mit unwegsamem Terrain auseinandersetzen.Â
Hinzu kommt, dass es entgegen den Vorhersagen in dem jeweiligen Gebiet dann doch keine vorhandenen Ă–lreserven gibt.Â
Um als Anleger die Erfolgschance selbst einzuschätzen, sollten Sie aufmerksam die öffentlich zugänglichen geologischen Forschungs- und Untersuchungsberichte lesen, bevor Sie sich zu einem Investment in eine bestimmte Ă–laktie entscheiden.Â
Das ist gerade dann enorm wichtig, wenn der Kurswert einer Aktie hauptsächlich auf aktiven Bohrungen basiert.
Fakt ist: Die Kurse von Ă–laktien sind in der Regel hochvolatil, wobei die grundsätzliche Entwicklung immer von mehreren Faktoren abhängt. Letzteres erschwert eine klare Einschätzung. Fakt ist aber auch, dass die Nachfrage nach Ă–l auf einem hohen Level bleibt.Â
Daran haben bislang auch nichts die politischen BemĂĽhungen zur Förderung von erneuerbaren Energien groĂźartig geändert.Â
Ă–l Aktien erweisen sich diesbezĂĽglich also als eine gute Investition und besitzen reichlich Potenzial fĂĽr lukrative Kapitalerträge.Â
Fallen die Ă–lkurse, können Sie anstelle von Ă–l Aktien auch CFDs oder ähnliche Finanzprodukte in Ihrem Portfolio aufnehmen.Â
Allerdings sollten Sie nur dann in Ă–l Aktien und andere Ă–l-Investments einsteigen, wenn Sie ein ausreichendes Risikomanagement betreiben.
Das könnte Sie auch interessieren: