Ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Investieren steht sowohl bei institutionellen Investoren als auch bei privaten Anlegern hoch im Kurs. Die grundsätzliche Voraussetzung hierfür bildet das stimmige Zusammenstellen des eigenen Portfolios.
Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der ganzheitlichen Ausrichtung. Das einzelne Finanzprodukt spielt nicht die entscheidende Rolle.
Wir sagen Ihnen, auf welche Faktoren es bei einem modern und zukunftsorientiert ausgerichteten Portfolio ankommt.
Zudem stellen wir Ihnen eine Lösung abseits der klassischen Vorgehensweisen vor, die eine gute Chance auf Rendite offenbart.
Bei erfahrenen respektive erfolgreichen Anlegern steht zu Beginn immer das Risiko im Fokus. Die mögliche Rendite findet dagegen erst einmal kaum Beachtung. Das ergibt Sinn, denn das Risiko, dass Sie bei einem Investment in Wertpapiere in Kauf nehmen, lässt sich gezielt steuern.
Als Instrument bzw. Steuerelement steht Ihnen hierfür eine sorgfältig durchgeführte Vermögensallokation (hier: Asset Allocation) zur Verfügung. Diese beschreibt die Verteilung Ihres eingesetzten Kapitals auf unterschiedliche Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Fonds oder Immobilien.
Neben der Vermögensstrukturierung dient Asset Allocation dabei vor allem der Risikostreuung. Berücksichtigen Sie diesbezüglich immer die Korrelationen zwischen einzelnen Anlageklassen. Im Optimalfall sollten sich die Assets innerhalb Ihres Portfolios untereinander und gegenseitig ausgleichen. Dafür müssen die Assets dann negativ korrelieren. Was das bedeutet, lässt sich auf eine allgemeine Faustregel reduzieren:
Wenn die Erlöse innerhalb einer Anlageklasse fallen, sollten sie in einer anderen Anlageklasse dazu tendieren, zu steigen.
Dafür müssen die Investitionsgegenstände dann aber auch von vorneherein konträr sein. Mit einer dementsprechend angelegten und gut durchdachten Vermögensallokation optimieren Sie den individuell gewünschten Risikograd, was dann wiederum positiven Einfluss auf die erzielte Rendite ausübt.
Die Anlageklassen an sich stehen dabei für unterschiedliche Risikograde und Kategorien, anhand derer die jeweiligen Finanzinstrumente klassifiziert werden können.
Laut den Ausführungen des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers William F. Sharpe sollten die in unterschiedlichen Anlageklassen erwirtschafteten Erträge keinen Zusammenhang aufweisen.
Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass fallende Erträge in einer bestimmten Anlageklasse theoretisch keinerlei Auswirkungen auf andere Assets hat. Vielmehr erhalten Sie so die Möglichkeit, negative Entwicklungen innerhalb einer oder auch mehrerer Assetklassen durch eine positive Performance anderer Anlageklassen auszugleichen.
Beispiele für Assets sind Wertpapiere (Kapitalmarkt), Einlagen (Geldmarkt), Rohstoffe sowie Immobilien und Immobilienbeteiligungen. Sie unterscheiden sich teilweise massiv im Hinblick auf die Merkmale und vor allem die Risikoart. Grundsätzlich können Sie sich an dem folgenden Schemata orientieren:
1. Sehr kursstabil und kein Finanzrisiko - Spareinlagen, Sichteinlagen, Sparbriefe und -obligationen, Termingelder etc.
2. Kursstabil, aber Zinsrisiko - bestimmte Staatsanleihen, Kapitallebensversicherungen etc.
3. Leicht volatil mit Zins- oder Kursrisiko - Anleihen, Immobilien, Geldmarktfonds, Optionsanleihen, Rentenfonds etc.
4. Volatil mit erhöhtem Zins- und Kursrisiko - Aktienfonds, Fremdwährungsanleihen, Edelmetalle, sonstige Investmentzertifikate etc.
5. Sehr volatil, Totalverlust ist möglich - Aktien, Alternative Investments, Futures, Genussscheine, Credit Funds, Hochzinsanleihen, Medienfonds, Mikrofinanzfonds, Sparbriefe, Venture Capital, Rohstoffe, Schiffsfonds, Optionsscheine, nachrangige Sparbriefe etc.
Hierbei müssen Sie allerdings beachten, dass einzelne Finanzprodukte jederzeit die Assetklasse wechseln können. Dies kommt immer auf die jeweiligen Eigenschaften und Merkmale an. So galten zum Beispiel griechische Staatsanleihen bis etwa März 2007 als kursstabil und sicher. Aufgrund der folgenden Staatsschuldenkrise in Griechenland wurden sie ab Dezember 2009 dann aber als volatil und unsicher eingestuft.
Für einige Anleger führte diese neue Situation spätestens 2012, als es zu einer Umschuldung und einem Schuldenerlass im größeren Rahmen kam, sogar zum Totalverlust.
Wichtig ist daher, dass Sie vor einer Investition immer genau prüfen, ob das von Ihnen ausgewählte Finanzprodukt auch tatsächlich die jeweiligen Eigenschaften und Merkmale erfüllt, die für die bestehende Klassifizierung notwendig sind.
Kritiker bemängeln, dass die Einteilung der Anlegeklassen vergleichsweise grob ist. Daher lassen sich die Anlageklassen noch weiter aufgliedern. Eine Fein-Klassifizierung kann sich zum Beispiel auf Staaten fokussieren.
In Ihrem Portfolio unterscheiden Sie dann zum Beispiel zwischen Aktien aus den USA, Aktien aus dem asiatischen Raum und Aktien aus Europa. Zudem könnten Sie eine Untergliederung nach Wirtschaftsräumen, Branchen bzw. Wirtschaftszweigen, Börsensegmenten oder etwa Standardwerte und Nebenwerte vornehmen.
Der Begriff Risiko bezieht sich grundsätzlich auf eine entscheidende Komponente beim Anlegeverhalten. Im Grunde genommen umschreibt er die Möglichkeit, dass der von Ihnen als Anleger eigentlich erwartete Ertrag von der tatsächlich erzielten Rendite abweicht.
Dieses Risiko ist jederzeit messbar. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Mehrzahl der zur Verfügung stehenden Messinstrumente ist dabei auf die Wahrscheinlichkeit ausgerichtet, den von Ihnen eingesetzten Anlagebetrag teilweise oder im schlimmsten Fall sogar komplett zu verlieren.
Die Erfahrung zeigt, dass es im Hinblick auf das Risiko bzw. die Risikominimierung empfehlenswert ist, ausgewogen anzulegen.
Sie sollten also auf das Priorisieren einer bestimmten Anlageart grundsätzlich verzichten. Denn durch die Konzentration auf lediglich ein oder zwei Finanzprodukte laufen Sie Gefahr, dass Sie bei einem massiven Wertverlust - bedingt durch eine schlechte Performance - sofort Ihr gesamtes Portfolio riskieren.
Erfolgreiche Anleger bevorzugen stattdessen nachweislich die Methode, diversifiziert und ausgewogen in Werte aus unterschiedlichen Anlageklassen, die über den gesamten Markt gestreut sind, zu investieren.
Fakt ist aber auch, dass Sie eine Vermögensallokation und Diversifizierung niemals völlig gegenüber den bestehenden oder auch neu hinzukommenden Marktrisiken schützen. Um die erwünschten Anlageziele zu erreichen, benötigen Sie hier vor allem Hintergrundinformationen und Marktkenntnisse.
Das bildet die grundsätzliche Voraussetzung, um ein besseres Verständnis für die entsprechenden Chancen und Risiken zu erhalten.
Möchten Sie zum Beispiel in eine chinesische Pharma-Aktie investieren, sollten Sie Ihre Anlageentscheidung nicht nur von den vergangenen und aktuellen Geschäftszahlen abhängig machen. Dieser Ansatz greift viel zu kurz.
Der Wert einer solchen Aktie basiert nicht bloß auf der generellen Entwicklung des Unternehmens und auf den nackten Zahlen. Denn die Performance der Aktie wird zusätzlich von der Pharmabranche im Allgemeinen sowie auch von den Ereignissen in China sowohl positiv als auch negativ beeinflusst.
Hinzu kommt, dass neben der Risikoneigung in der Regel auch immer einen individuellen Zeithorizont gibt. Dieser Zeithorizont skizziert die Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht, um Ihre finanziellen Anlageziele auch tatsächlich zu erreichen.
Dabei kommt es zu einer Wechselwirkung. Denn genau von dem jeweiligen Zeithorizont hängt es vornehmlich ab, wie viel Risiko Sie letztendlich bei der Zusammenstellung des Portfolios eingehen möchten. Das heißt nichts anderes, dass die Strategie auch immer zu Ihrem eigenen Alter passen sollte.
Haben Sie zum Beispiel das 25. Lebensjahr noch nicht überschritten und beginnen gerade erst damit Geld anzulegen, ist eine offensive und damit risikoreichere Strategie durchaus angebracht.
Der Grund liegt auf der Hand. In diesem Alter haben Sie noch viel Zeit, sich von ersten Verlusten respektive von Kursrückgängen zu erholen. Befinden Sie sich dagegen bereits im Ruhestand, stellt aufgrund des limitierten Zeithorizonts eine eher konservative Strategie die bessere Lösung dar.
Nicht umsonst raten Experten dazu, die Asset Allokation auch immer auf den jeweiligen Zeithorizont auszurichten. Jüngere Anleger, die sich für ein offensives Portfolio entscheiden, sollten diesbezüglich vorzugsweise ihr Hauptaugenmerk auf Aktien legen und nur einen erheblich geringeren Betrag zum Beispiel in Anleihen investieren.
Bei einem konservativen Portfolio verhält es sich genau anders herum. Hier steht alleine schon aufgrund des begrenzten Zeithorizonts ein Investment in Anleihen und andere risikoarmen Finanzprodukte im Vordergrund.
In diesem Zusammenhang bekommt gerade die Risikotoleranz eine besonders hohe Bedeutung. Dieser Begriff bezieht sich darauf, dass Sie immer für sich selbst entscheiden müssen, inwieweit Sie es verkraften können, überhaupt Kapital - und vor allem in welcher Größenordnung - zu verlieren.
Das ist der entscheidende Move, um zu entscheiden, ob Sie die Chance ergreifen sollten, eine höhere Rendite bei einem dann gleichzeitig höherem Risiko einzugehen. Während der Zeithorizont eine fest stehende Variable darstellt, können Sie die Risikotoleranz als eine rein persönliche Angelegenheit verstehen.
Natürlich - und das zeigen zahlreiche Beispiele aus der Praxis - dürfen Sie dabei nicht den eigenen Charakter außer Acht lassen. Deshalb gibt es hier auch keine pauschalen Handlungsweisen, die Allgemeingültigkeit besitzen. Es gibt unabhängig vom Alter auf der einen Seite eben etliche Anleger, die den Nervenkitzel lieben und Jagdinstinkt aufweisen, riskanten Renditen nachzujagen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Anleger, die Sicherheit als oberstes Gebot ansehen und einen vorsichtigen Portfolio Ansatz wählen.
Wenn Sie die Renditen unterschiedlich zusammengestellter Portfolios vergleichen, dass die Anlagestrategie eine entscheidende Rolle dabei spielt. Eine offensive Vermögensallokation ist zumeist innerhalb einer langfristigen Anlagestrategie erfolgreicher als konservative Portfolios.
Tendieren Sie dagegen eher zu kürzeren Anlagezeiträumen schneiden konservative Portfolio Varianten am besten ab. Alleine dadurch wird überaus deutlich, wie wichtig es ist, dass Sie bei der Zusammenstellung Ihres Portfolios stets den eigenen Zeithorizont als Entscheidungskriterium einbeziehen sollten.
Zudem müssen Sie sich bewusst darüber werden bzw. sein, wie hoch Ihre eigene Risikotoleranz ist und wie viel Verlust Sie an einem Tag, im Monat oder auch auf das gesamte Jahr bezogen verkraften können.
Fakt ist, das Anlagen mit einem großen Risikopotenzial auch langfristig dementsprechend höhere Renditen bringen. Dabei sollten Sie aber nicht vergessen, dass es trotzdem kurzfristig immer mal wieder zu erheblichen Verlusten und Volatilitätsschüben kommen kann.
Darauf sollten Sie sich sowohl finanziell als auch emotional bereits im Vorfeld einstellen. Das hilft Ihnen dabei, nicht vorschnell aus dem Aktionismus heraus Entscheidungen zu fällen, die das langfristige Ziel bedrohen. Denn es muss nicht problematisch sein, die für Ihre Bedürfnisse und Intention richtige Anlage zu finden.
Weiter oben finden Sie die für Sie wichtigen Parameter für die Zusammenstellung eines stimmigen Portfolios rundum persönliche Neigungen, Risikotoleranzen und dem jeweiligen Zeithorizont.
Im Fokus sollte dabei grundsätzlich das Bestreben stehen, eine diversifizierte Mischung von Assetklassen und entsprechenden Engagements zu generieren. Wichtig ist dabei, dass Sie das Risiko Ihres Portfolios immer als Ganzes in Augenschein nehmen.
Die einzelnen Finanzprodukte, für die Sie sich entschieden haben, spielen bei der Bewertung eines Portfolios eine eher untergeordnete Rolle. Es geht immer nur darum, dass es möglich ist, die Verluste in einer Anlageklasse durch Erträge bzw. Gewinne in anderen Anlageklassen auszugleichen.
Die ganzheitliche Kontrolle des Portfolios hilft Ihnen letztendlich dabei, sicherzustellen, dass die von Ihnen getätigten Investitionen auch tatsächlich auf das vorab definierte Anlageziel zusteuert.
Beherzigen sollten Sie zudem, dass weder die aktuelle Werteentwicklung noch Geschäftszahlen und Kursdaten aus der Vergangenheit die einzigen Entscheidungskriterien für die Auswahl der Finanzprodukte darstellen.
Als Anleger können Sie gerade mit Indexanlagen ein Engagement eingehen, dass in ein breit gefächertes Feld von Aktien und Anleihen eingebettet ist.
Eine entsprechende Anlage in einem Indexfonds oder auch in einen börsengehandelten Fonds (hier: exchange-traded fund; kurz: ETF), der den MSCI World Index nachbildet, gewährleistet oftmals ein Engagement in über 1.000 Unternehmen aus mehr als zwei Dutzend Ländern und über zehn Sektoren.
Insofern bieten eben gerade Indexanlagen eine überaus transparente und eine auch für den unerfahrenen Anleger einfache Möglichkeit, Ihre Einschätzung zur Marktentwicklung sowie zur Asset Allokation zu realisieren.
Gleichzeitig können Sie außerdem sicherstellen, dass Sie Risikomanagement und Diversifizierung im Griff behalten. Allerdings - und das sollten Sie eben immer berücksichtigen - schützen Asset-Allokation und Diversifizierung nicht komplett gegenüber Marktrisiken.
Konzentrieren Sie sich bei der Auswahl aber keinesfalls ausschließlich auf unternehmensspezifische Gegebenheiten und Ereignisse. Zwar bestimmen diese zweifelsohne in einem großen Maße die Renditen einer Aktie, eines Fonds oder natürlich auch eines Gesamtportfolios.
Aber es gibt auch noch einige weitere wichtige Faktoren.
Neben den weiter oben erwähnten Aspekte rund um das Land und die Branche, in denen das Unternehmen tätig ist, sollten Sie zudem zum Beispiel genau auf die Bewertung der Aktie schauen. Wird das Wertpapier überbewertet oder liegt eine Unterbewertung der Aktie vor?
Besonders beeinflusst werden Portfolioergebnisse, wenn die lokale Wirtschaft im Allgemeinen unter erhöhtem Druck steht. Selbst die stabilsten Fonds und Unternehmen werden durch ein solches Szenario gehörig in ihrer Performance gestört.
Das heißt für Sie als Anleger, dass Sie sich bei der Zusammenstellung des Portfolios auf seriöse Prognosen bezüglich der Markt- und Branchenentwicklung konzentrieren sollten. Dies ist häufig der bessere Weg, als blind den bekanntesten oder auch besten Wertpapieren und Fondsmanagern zu vertrauen.
Denn in der Marktwirtschaft entscheidet letztendlich die jeweilige Marktsituation darüber, ob Sie mit einer Anlage Erfolg haben oder nicht. Das ist gut an der Vorgehensweise erfolgreicher Trader und Anleger zu beobachten.
Daher nutzen sie auch gerne Indexinstrumente als eine überaus effiziente Möglichkeit, um an den Entwicklungen auf den Märkten zu partizipieren. Dementsprechend hoch fällt dann auch das Anlagevolumen im Rahmen solcher passiver Strategien aus.
Ein Investment dieser Art bringt Ihnen noch zwei weitere Vorteile. Zum einen müssen Sie weitaus weniger Zeit investieren und zum anderen können Sie sich über geringere Portfolio-Gesamtkosten freuen.
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