Schweizer Aktien kaufen: Wer an die Schweiz denkt, hat meistens gleich Berge, Käse, Uhren und Banken im Sinn. Schließlich handelt es sich hierbei um Werte, die charakteristisch für die Schweiz sind und in der ganzen Welt als nahezu eigenständige Marken wahrgenommen werden. Aber die Schweiz hat weitaus mehr zu bieten – und das auch für Anleger in Aktien.
Der Börsenplatz Schweiz fliegt zwar immer noch deutlich unter dem Radar der Investoren, aber es gibt gute Gründe, dass Sie als Anleger sich einmal näher mit einer Kapitalanlage in Schweizer Unternehmen beschäftigen. Denn die Schweiz oder schweizerische Unternehmen stellen in vielen Fällen ein ausgesprochen lukratives Ziel für Ihr Investment dar.
Wieso das so ist und welche Aktien von Schweizer Unternehmen Sie im Blick haben sollten, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was der DAX für Deutschland darstellt, ist der SMI – also der Swiss Market Index – für das Nachbarland Schweiz. Als entscheidender Index für den Börsenplatz Schweiz finden Sie im SMI 20 gelistete Aktien von schweizerischen Unternehmen. Das Besondere daran: Es handelt sich hierbei nicht um die größten Unternehmen in der Schweiz, die insgesamt 90 Prozent der Marktkapitalisierung aller börsennotierten Unternehmen aus der Schweiz repräsentieren.
Als Anleger aus Deutschland sollten Sie sich im Hinblick auf ein wohlüberlegtes Investment gezielt auf diese Unternehmen fokussieren. Denn bei allen anderen börsennotierten schweizerischen Firmen handelt es sich um echte Small Caps, die naturgemäß eine weitaus geringere Liquidität aufweisen. Das ist für ausländische Investoren alles andere als ideal.
Hinzu kommt, dass die im SMI gelisteten Konzerne und Großunternehmen absolut strenge Kriterien erfüllen müssen. Gerade die Berichtspflichten sind diesbezüglich genau reguliert. Dadurch herrscht hier auch eine durchgängig hohe Transparenz, die es Ihnen als Anleger erlaubt, die jeweils passenden Schweizer Aktien kaufen zu können. Machen Sie dabei nicht den Fehler, den SMI mit dem DAX zu vergleichen. Das hat nämlich keinerlei Substanz und Aussagekraft, da es sich beim SMI um einen klassischen Kursindex handelt.
Der DAX präsentiert sich demgegenüber als ein so bezeichneter Performanceindex. Das macht einen immensen Unterschied aus, denn beim DAX fließen die Dividenden immer in die Performance mit ein, während der SMI als Kursindex nur die Kursveränderungen der gelisteten Unternehmen misst. Über mehrere Jahre betrachtet, macht diese unterschiedliche Herangehensweise einen eklatanten Unterschied aus. Daher wirkt der DAX gegenüber dem SMI weitaus dynamischer.
Wenn Sie aber beim DAX ebenfalls lediglich die Kursveränderungen der gelisteten Titel betrachten, verflüchtigen sich die Unterschiede und es wird deutlich, dass seit 2000 der SMI den DAX schlägt – und das sogar ausgesprochen deutlich. Das ist aber noch nicht alles. Denn die obendrauf ausgezahlten Dividenden sind im Schnitt in vielen Fällen in der Schweiz höher als am Aktienmarkt in Deutschland.
Die Dividendenrendite stellt für einen Investor aus Deutschland neben dem Kurs der Aktien und der allgemeinen Währungstendenz zum Euro einen wesentlichen Aspekt der Entscheidungsfindung für oder gegen ein Investment dar. Wie gravierend hier die Unterschiede mitunter ausfallen, macht unser Beispiel aus dem Februar dieses Jahres deutlich. Zu diesem Zeitpunkt lag der Dividenden-Schnitt am deutschen Aktienmarkt bei 2,89 Prozent.
Das ist fast doppelt so hoch wie die durchschnittliche Dividendenrendite an den US-amerikanischen Kapitalmärkten. So brachten die im Dow Jones gelisteten Unternehmen zu diesem Zeitpunkt lediglich 1,51 Prozent. Ein zusätzlicher Risikofaktor entsteht zudem durch den mitunter erheblich schwankenden Euro/US-Dollar-Kurs. Wenn Sie bei dieser Konstellation in Aktien von US-amerikanischen Unternehmen investieren, erhöht sich deutlich das Verlustrisiko.
In der Schweiz betrug die Dividendenrendite im Mittelwert dagegen 2,78 Prozent und war damit fast auf Augenhöhe mit der ansehnlichen Durchschnittsrendite, die deutsche Unternehmen generieren. Diese Zahlenkonstellation gewinnt zusätzlich an Bedeutung durch die jeweilige Kursperformance. Hierbei ist anzumerken, dass der Kurs der Aktien in der Schweiz höher ist als in Deutschland. Und genau das wird als Größe genutzt, um die Dividendenrendite zu berechnen. Angesichts der entsprechenden Zahlen entwickelt sich der Schweizer Aktienmarkt also besser als der deutsche Aktienmarkt. Auch das spricht klar für ein Investment in schweizerische Unternehmensaktien.
Zudem zeichnet sich die Schweiz generell durch ein stabiles Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (kurz: BIP) aus. Besonders deutlich wurde dies im Zuge der Coronakrise, als viele Volkswirtschaften einen regelrechten Einbruch erlebten. Gerade im Vergleich zu den Ländern der Euro-Zone musste die Schweiz bei Weitem nicht so starke Einbußen hinnehmen. Somit blieb die Wirtschaft bzw. die Wirtschaftsleistung nahezu stabil. Zudem zeigen historische Charts deutlich auf, dass sich das Wachstum in der Schweiz seit 2000 weitaus weniger volatil zeigt als in anderen europäischen Ländern. Während es in vielen Ländern der Euro-Zone in den vergangenen 20 bis 22 Jahren richtig stürmisch zuging, blieb es im Hinblick auf das Wachstum in der Schweiz vergleichsweise ruhig zu. Das ist insbesondere dann ein weiterer Vorteil für Sie, wenn Sie eine mittel- oder langfristige Anlagestrategie verfolgen.
Verstärkt wird das diesbezügliche Positivum zusätzlich durch ein vergleichsweise niedriges Währungsrisiko. Im Gegensatz zum US-Dollar und anderen ausländischen Währungen bewegt sich der Franken in einem Aufwärtstrend zum Euro. Seit über 30 Jahren weist der Trend hier nach oben. Auf langfristige Sicht erzielen Sie also nicht nur Kursgewinne am Aktienmarkt, sondern generieren gleichzeitig auch noch Gewinne über die Wertsteigerung des Schweizer Frankens. Aktuell ist kein Grund dafür auszumachen, dass sich dieser Aufwärtstrend grundsätzlich umkehrt.
Die Schweizer Börsenplätze werden von der EU momentan nicht mehr als gleichwertige Handelsplätze anerkannt. Händler aus der EU dürfen seitdem nur noch eingeschränkt in der Schweiz respektive Zürich handeln. Im Gegenzug hat die Schweiz ein Verbot für den Handel von Schweizer Aktien an der London Stock Exchange, der Deutschen Börse und anderen EU-Handelsplätzen erlassen. Schweizer Aktien kaufen können Sie durch diese Entwicklung aktuell nur direkt an den Handelsplätzen in der Schweiz!
Wenn Sie Schweizer Aktien kaufen möchten, fällt der Blick automatisch erst einmal auf die am schwersten gewichteten Aktien im SMI. Das sind Roche, Nestlé sowie Novartis. Rund 54 Prozent in der SMI-Gewichtung entfallen auf diese drei Unternehmensaktien. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass sich nur ein Investment in diese drei Unternehmen bzw. Aktien anbietet. Vielmehr bietet der SMI zahlreiche weitere und oftmals sogar bessere Investitionsmöglichkeiten. Wir stellen Ihnen im Folgenden die aktuell attraktivsten Investmentkandidaten der im SMI gelisteten Unternehmen vor.
Bei der UBS Group AG (ISIN: CH0244767585, Währung CHF, Symbol UBSG) handelt es sich um eine Schweizer Großbank, die zu den weltweit größten Vermögensverwaltern zählt. Der Aktienwert bzw. -kurs wurde während der Corona-Krise im Rahmen eines längeren Abstiegs zwar stark nach unten gedrückt, hat jetzt aber wieder immens Fahrt aufgenommen. Hinzu kommt, dass die UBS Group AG ein sehr hat starkes Gewinnwachstum und eine niedrige KGV-Bewertung vorweisen kann. Letzteres ist allerdings bei Banken in der Regel üblich.
Das Unternehmen ABB (ISIN: CH0012221716, Währung CHF, Symbol ABBN) präsentiert sich als ein Spezialist für Energie- und Automatisierungslösungen. In den vergangenen vier Jahren erzielte der Konzern mit Sitz in Zürich ein starkes Gewinnwachstum. Zudem können Sie davon profitieren, dass ABB für ein Technologieunternehmen beim Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) eine sehr günstige Bewertung erhält.
Bei der Swiss Life Holding (ISIN: CH0014852781, Währung CHF, Symbol SLHN) handelt es sich um einen Finanzdienstleistungs- und Vorsorgekonzern, der seinen Hauptsitz in Zürich hat. Das Großunternehmen legt eine ähnlich gute Performance wie die UBS Group hin, erweist sich allerdings in einigen Kategorien als noch konstanter. So punktet die Swiss Life Holding im direkten Vergleich mit der UBS vor allem auch im Hinblick auf die längerfristige Performance. Als Anleger profitieren Sie zudem von einer deutlich stärkeren Dividendenrendite. Für mittel- und langfristige Anlage-Strategien stellen gerade diese beiden Aspekte eminent wichtige Pluspunkte dar.
Das im schweizerischen Vevey ansässige Unternehmen ist der weltweit größte Nahrungsmittel- und Industriekonzern. Das wird auch durch Zahlen belegt: Demnach erzielte Nestle in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 einen Umsatz von 45,6 Milliarden Schweizer Franken. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 erzielte der Konzern insgesamt 84,3 Milliarden Schweizer Franken. Außerdem konnten Sie sich als Anleger in die Aktie von Nestle über eine Dividenden-Rendite von 2,75 Prozent im vergangenen Jahr freuen. Wichtiger Fact hierbei: Seit 26 Jahren kommt es jährlich zu Dividenden-Steigerungen. Für 2023 rechnen die Analysten mit einer Dividende von 3,12 Prozent respektive einer Dividendenrendite von 2,91 Prozent.
Direkt nach der Münchener Rück ist die Swiss Re (früher Schweizer Rück) der weltweit zweitgrößte Rückversicherungskonzern. Bereits im Jahr 1863 gegründet, kann die Swiss Re auf eine lange Historie mit Licht und Schatten zurückblicken. Heute arbeiten rund 15.000 Mitarbeitende für das Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 50 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftete.
Wenn Ihnen die Dividendenhöhe als persönliche Einnahmequelle besonders wichtig ist, führt aus kurzfristiger Perspektive eigentlich kein Weg an einem Investment vorbei. So lag die Dividendenrendite im vergangenen Jahr bei 7,98 Prozent nach 7,36 Prozent im Jahr 2020. Allerdings gibt es hierbei auch einen kleinen Wermutstropfen, denn die Dividenden-Historie kann nicht wirklich beeindrucken. Gerade in den Jahren 2008 bis 2015 sackte die Dividende zwischenzeitlich erheblich ab Immerhin aber kam die Swiss Re in den vergangenen sieben Jahren um eine Dividenden-Senkung herum.
Die Analysten bescheinigen der Swiss Re zudem ein gutes Wachstumspotenzial, was sich positiv auf den Kurswert ausüben könnte. Dafür spricht auch die Vorgehensweise des Konzerns. Denn es wird kräftig weiteres Kapital für die Generierung von Wachstum bereitgestellt und zeitgleich ein striktes Kostenmanagement angepeilt. Diese beiden Aspekte sollten in Kombination die Rendite verlässlich steigern.
Mit Roche als größtem Pharma-Konzern der Welt und Weltmarktführer sind Sie den Zahlen und Daten nach immer sicher aufgestellt. 2022 generierte der Konzern einen Umsatz von über 64 Milliarden Schweizer Franken. Das Wachstumspotenzial wird deutlich, wenn Sie den Umsatz aus dem Jahr 2017 heranziehen. Zu der Zeit belief sich der Umsatz noch auf 53.3 Milliarden. Roche hat in den vergangenen fünf Jahren seinen Umsatz also um mehr als zehn Milliarden Schweizer Franken erhöht. Zugleich erhielten Anleger in die Aktie von Roche ebenfalls im Jahr 2022 eine Dividendenrendite von 2,90 Prozent. Damit steigert der Pharma-Konzern seit nunmehr 30 Jahren seine Dividenden in einem absolut konstanten Rahmen.
Der 1896 in Basel gegründete Konzern beschäftigt mittlerweile über 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was die Bedeutung für die Wirtschaft in der Schweiz zusätzlich kräftig unterstreicht. In der Zukunft sind trotz des nachlassenden Verkaufswachstums (aufgrund des Rückgangs der Verkäufe von Covid-19-Diagnostika und -Medikamenten) weitere Steigerungen von Wachstum und Dividende zu erwarten. 2023 können Sie von einem Verkaufswachstum ausgehen, dass im niedrigen einstelligen Bereich liegt. In den Jahren danach werden die aktuellen Verkaufsrückgänge von Covid-19-Medikamenten und -Diagnostika sowie der Biosimilars-bedingte Verkaufsrückgang fast komplett kompensiert, sodass die Marktexperten ab spätestens 2025 ein Umsatzwachstum im Hinblick auf die Verkaufserlöse in einem hohen einstelligen Bereich erwarten.
Unter den Schweizer Aktien ist die Aktie des auf Direkt- und Rückversicherungen spezialisierten Unternehmens ACE immer noch weitestgehend unbekannt. Vielleicht liegt das an der 2016 realisierten Namensänderung von ACE zu Chubb Limited). Immerhin stellt das Unternehmen mit seinen knapp 33.000 Angestellten und einem Gesamtumsatz im Jahr 2022 von 38,6 Milliarden US-Dollar eine bedeutende Firma in der Schweiz dar. Für 2023 werden weitere Umsatzsteigerungen erwartet.
Auch die Anleger haben Grund zur Freude. So steigt die Dividendenrendite bereits seit 27 Jahren kontinuierlich an. Diese lag im Jahr 2022 bei 1,63 Prozent. Und auch die Kurswerte der Aktie befinden sich seit dem Tiefststand im Jahr 2020 im konstanten Aufwärtstrend, nur unterbrochen von einzelnen Talfahrten, wie in diesem Jahr von Juni bis Juli. Demnach peilt die Firma im kommenden Jahr einen Umsatz von fast 41,5 Milliarden US-Dollar und 2024 dann von rund 43,6 Milliarden an. Vor allem die organische Entwicklung des Unternehmens beflügelt dabei zusätzlich die Kurs-Fantasie. Denn seit der Gründung im Jahr 1997 steigt der Kurswert – von einigen kleineren Zeitabschnitten abgesehen – permanent auf konstantem Level.
Auch bei Novartis handelt es sich analog zu Rogge um ein Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen. Das Unternehmen weist dabei großes Potenzial auf und könnte für Ihr Depot sehr spannend sein. Entstanden ist Novartis im Jahr 1996 aus einer Fusion der beiden in Basel beheimateten Pharma- und Chemieunternehmen Sandoz und Ciba-Geigy. Dementsprechend liegt der Hauptsitz von Novartis selbstverständlich auch in Basel.
Mit einem Gesamtumsatz von insgesamt 51,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 zählt das schweizerische Unternehmen zu den weltweit größten Pharmaunternehmen. Interessant dabei ist die Verteilung des Umsatzes auf die einzelnen Geschäftsbereiche. Demnach entfallen allein 42 Milliarden US-Dollar Umsatz auf die Sparte Innovative Medicines. Das macht die Fokussierung des Unternehmens auf Forschung, Entwicklung und innovative Produkte deutlich. Hier verbirgt sich ein sehr großes Potenzial für die Zukunft.
Davon können Sie bei einem Investment nachhaltig profitieren. Aber auch die aktuelle Dividendenrendite von 3,86 Prozent kann sich sehen lassen, zumal die Dividende kontinuierlich seit 25 Jahren steigt. Im Rahmen der Zehn-Jahres-Betrachtung verbucht die Aktie von Novartis einen Kurzzuwachs von +6,7 Prozent p.a. (im Durchschnitt). Für Sie als Anleger bedeutet das: Haben Sie 10.000 Euro investiert, wäre das eingesetzte Kapital auf 19.103 Euro geklettert. Aufgrund der Verlust-Ratio ist das Anlage-Risiko von 1,58 als moderat einzustufen.
Schokolade und vor allem die goldenen Hasen von Lindt & Sprüngli sind in Deutschland bereits seit Jahrzehnten bestens bekannt und außerordentlich beliebt. Viele wissen aber gar nicht, dass hinter diesen Leckereien ein Weltkonzern steht, der mehr als 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. 2021 erzielte die Lindt & Sprüngli AG einen Umsatz von insgesamt 4,5 Milliarden Schweizer Franken. Rund 692 Millionen Euro wurden dabei allein in Deutschland umgesetzt, was gegenüber 2020 einem Umsatzplus von elf Prozent entspricht.
Die Dividendenrendite liegt bei 1,19 Prozent, wobei das Unternehmen jetzt bereits seit 26 Jahren konstant Dividenden-Steigerungen verbucht. Allerdings ist die Aktie für Kleinanleger nicht interessant, da sie schlichtweg nicht zu bezahlen ist. Denn eine einzige Aktie von Lindt & Sprüngli kostet um die 100.000 Schweizer Franken. Daher ist die Aktie in der Regel nur für Großinvestoren attraktiv, die über ein entsprechend großes Budget verfügen.