Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine zeigt deutlich auf, welche immense Bedeutung Social Media mittlerweile besitzt. Denn nur auf diese Weise lässt sich ein Millionenpublikum schnellstmöglich und direkt erreichen. So richtet sich etwa der ukrainische Präsident regelmäßig via Kurznachricht oder Video-Botschaft an seine Landsleute und die Weltöffentlichkeit. Aus der gesamten Kriegsregion gelangen Botschaften, Bilder und Videos über Dienste wie Facebook, Twitter und TikTok in Echtzeit in die Welt.
Lange Zeit galten die Social Media Unternehmen als klare Profiteure der Krise. Inzwischen ist der Ukraine-Krieg aber auch für Facebook oder Twitter zu einer echten Belastung geworden. Die permanente und schnelle Nachrichtenflut ist aber gleichzeitig auch problematisch. Der Vorwurf dabei: Die verbreiteten Informationen können oftmals nicht wirklich auf den Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Dadurch vermischen sich gezielt verbreitete Falschmeldungen und Propaganda mit seriöser Berichterstattung.
Für die Social Media Unternehmen selbst ist aber aus finanzieller Sicht ein ganz anderer Umstand belastend. Zahlreiche Anbieter sperrten etwa die Profile der russischen Staatsmedien Sputnik und RT. Andere Plattformen hindern russische Unternehmen und Staatsmedien daran, Anzeigen zu schalten und auf diese Weise Einnahmen zu generieren. Wladimir Putin wiederum ließ in Russland Facebook und Twitter blockieren. Diese Entwicklungen schmerzen auch finanziell, da dadurch das Werbegeschäft in Russland gewissermaßen zum Erliegen kommt. Da an der Börse große Hoffnung auf eine zeitnahe diplomatische Lösung vorherrscht, fällt dieses Manko bisher aber kaum Beachtung.
Dies macht sich allerdings nur kurzfristig bemerkbar. Denn klar ist auch, dass es sich im Hinblick auf Werbung bei Social Media um einen stark wachsenden Markt handelt. Für die nächsten Jahre sind hier mitunter zweistellige Wachstumsraten zu erwarten. Entsprechende Schätzungen gehen davon aus, dass die Werbeeinnahmen bis 2025 weltweit auf knapp 200 Milliarden Euro erhöhen. Hinzu kommt die meist hohe Innovationskraft sowie das technologische Potenzial. Zusammengenommen sind das viele Positivfaktoren, die aus langfristiger Perspektive für deutliche Kurssteigerungen in den nächsten Jahren sprechen.
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Als eine Konzerntochter von YouTube zählt Alphabet aktuell zu den weltweit erfolgreichsten Social-Media-Plattformen. Weitere Geschäftsbereiche sind das Cloud-Geschäft sowie die Google-Dienste. Der klare Wachstumskurs wurde jüngst durch die Übernahme des IT-Sicherheitsunternehmens Mandiant für insgesamt 5,4 Milliarden US-Dollar bestätigt. Zusätzlich beflügelt wird die Kursfantasie durch den kommenden Aktiensplit (1:20) und die Entwicklung von Technologien für das autonome Fahren durch das Tochterunternehmen Waymo.
Beurteilung: Klare Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 3.450 Euro (Kurs am 21. März: 2.460 Euro). Bei 1.850 Euro sollte ein Stopp gesetzt werden.
Ob Facebook, WhatsApp oder Instagram: Meta betreibt soziale Plattformen mit weltweit insgesamt mehr als 2,8 Milliarden Nutzern. Das verschafft Meta den Status der globalen Nummer eins. Für Potenzial in der Zukunft sorgt zudem Metaverse, das laut Chef Zuckerberg eine Schlüsselrolle im künftigen virtuellen Universum einnehmen soll. Aber gleichzeitig beklagt das Unternehmen auch ein sinkendes Nutzerwachstum und eine Minderung der Werbeeinnahmen. Dies liegt nicht zuletzt an den neuen Privatsphäre-Richtlinien (zum Beispiel bei Apple). Diese beiden Probleme erhöhen den Risikofaktor einer Investition.
Beurteilung: Ein Kauf ist empfehlenswert, allerdings auch mit einem etwas höherem Risiko behaftet. Der aktuelle Kurs (21. März) bewegt sich mit 192,60 noch deutlich unter dem Kursziel von 350 Euro. Kaufen Sie, sollte der Stoppkurs 135 Euro betragen.
Der Abwärtstrend der Twitter-Aktie setzt sich fort, obwohl die für 2021 veröffentlichten Zahlen solide waren. Demnach konnte Twitter einen Umsatzanstieg von 37 Prozent verbuchen und auch die Bestätigung der Wachstumsziele für das Jahr 2023. Angestrebt wird hier eine Steigerung von 217 Millionen auf 315 Millionen monetarisierbare Nutzer. Ein positives Ergebnis je Aktie erwartet die Mehrzahl der Analysten ab 2023.
Beurteilung: Sie sollten jetzt erst einmal eine nachhaltige Bodenbildung der Aktie abwarten. Am 21. März notierte die Aktie bei 33,81. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 60 Euro. Bei einer langfristigen Strategie stellt auch Twitter einen Kaufkandidaten dar.