Wenn Sie Ihr Geld in Aktien anlegen möchten, können Sie sich zwischen verschiedenen Ansätzen entscheiden. Ob ein Investment in große Konzerne, kleinere Unternehmen, reife Märkte oder in Schwellenländer – die Bandbreite an Möglichkeit sind groß und bieten für jede Präferenz ausreichend Spielraum.
Alle Aktien haben dabei eine gemeinsame Eigenschaft. Aktienkurse verlaufen nicht linear, sondern sind immer Schwankungen unterworfen. Genau durch dieses ständige Auf und Ab der Kurswerte eröffnen sich gleichzeitig aber auch Chancen. Um von diesen Schwankungen zu profitieren, gibt es eine simple Möglichkeit: Sie steigen bei niedrigen Kursen ein und verkaufen bei hohen Kursen.
Eine solche Herangehensweise fällt in den Bereich der Spekulation und unterscheidet sich deutlich vom klassischen Ansatz einer langfristigen Investition in Aktien. Im Rahmen der spekulativen Anlage versuchen Sie, die Entwicklung von Aktienkursen korrekt vorherzusagen und die richtigen Zeitpunkte für Einstieg bzw. Ausstieg zu finden.
Im Grunde genommen stellt dies eine Wette auf die zukünftige Kursentwicklung dar. Gerade bei einem vergleichsweise kurzfristigen Zeithorizont lassen sich Marktbewegungen von Privatanlegern nicht seriös prognostizieren. Die großen Player am Aktienmarkt setzen hier auf häufig selbst entwickelte Modelle und besitzen zudem in der Regel über deutlich mehr Ressourcen sowie einen großen Informationsvorsprung. Als Privatanleger bleibt Ihnen hier kaum etwas anderes übrig, als den Spekulationen der Big Player hinterherzulaufen.
Außerdem benötigen Sie immer auch Glück, damit eine spekulative Anlagestrategie aufgeht. Entwickeln sich die Kurse tatsächlich wie erhofft, sind hohe Gewinne möglich. Im umgekehrten Fall drohen aber auch immer oftmals massive Verluste. Finanzstarke Profi-Spekulanten kalkulieren Verluste bei ihren Einsätzen stets ein und verkraften diese auch. Für Kleinanleger mit einem kleineren Budget sind größere Verluste dagegen fatal und beenden oftmals auf einen Schlag die jeweiligen Anlage-Ambitionen.
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Die Besonderheit von spekulativen Anlageformen stellt dabei gleichzeitig den größten Risikofaktor dar. Denn steigende oder fallende Aktienkurse sagen erst einmal überhaupt nichts über die realistische Situation und tatsächliche Qualität eines Unternehmens aus. Steigt ein Aktienkurs beispielsweise an einem Tag um 15 Prozent, bedeutet dies nicht, dass der Unternehmenswert oder der Unternehmensgewinn gestiegen ist.
Dieses Beispiel macht deutlich, wie viel Glück dazugehört, wie sich die Kurse im kurzfristigen Rahmen letztlich entwickeln. Denn der Unternehmenswert definiert sich aus langfristig betrachteten Komponenten, wie vor allem die Umsatzerlöse und die tatsächlich erzielten Gewinne. Solange ein Unternehmen eine gute und bestenfalls kontinuierlich steigende Umsatz- und Ertragslage aufweist, spielen Kursschwankungen auf die allgemeine Kurstendenz keine große Rolle. Selbst wenn der Kursverlauf einer Aktie scheinbar vermittelt, dass sich die Aktie oder das Unternehmen auf dem absteigenden Ast befinden, ist es in den meisten Fällen nicht nötig, direkt zu verkaufen oder das eigene Depot umzuschichten.
Unternehmen entwickeln sich grundsätzlich immer über einen längeren Zeitraum hinweg. Der reale Wertzuwachs ist daher auch als ein stets langfristiger Prozess anzusehen, bei dem die realen Werte im Fokus stehen. Als Privatanleger sollten Sie Ihre gesamte Strategie genau auf diese langfristigen Faktoren fokussieren. Reflektieren Sie den tatsächlichen Wert eines Unternehmens und auch des vorhandenen Potenzials, können Sie gezielt und nachhaltig in Aktien investieren.
Konzentrieren Sie sich stattdessen auf den Kursverlauf und kurzfristige Schwankungen, geraten Sie in den spekulativen Bereich. Dann können Sie auch gleich ins Wettbüro gehen, denn hier setzen Sie Ihr Geld auf eine Entwicklung, die den tatsächlichen Unternehmenswert und das vorhandene Zukunftspotenzial in keiner Weise widerspiegeln. Zudem bedarf es sehr viel Erfahrung, fundierten Informationen und eben Glück, um immer zum genau richtigen Zeitpunkt ein- und wieder auszusteigen.