Wertpapiere aus den USA stehen auch bei deutschen Anlegern hoch im Kurs.
Denn das US-Börsenbarometer gilt als Taktgeber am Aktienmarkt und zieht häufig die europäischen Aktienindizes hinsichtlich der Kursentwicklung mit nach oben.
Es gibt aber noch einen triftigen Grund, um US-Aktien zu kaufen: die Diversifikation im eigenen Portfolio.
Das reduziert das Risiko, hohe Verluste hinnehmen zu müssen. Aber wie und wo können interessierte Anleger aus Deutschland überhaupt US-Aktien kaufen? Und auf welche Besonderheiten müssen Sie dabei besonders achten? Wir geben Antworten auf alle wichtigen Fragen zum Kauf von US-Aktien.
Im historischen Vergleich sind US-Aktien den deutschen Aktien renditetechnisch überlegen. Ein Blick auf die letzten 30 Jahre zeigt, dass sich ein Investment in US-Aktien lohnen kann.
Während Sie in diesem Zeitraum mit im DAX gelisteten Wertpapieren auf durchschnittlich rund acht Prozent Rendite pro Jahr kommen, sind es neun Prozent bei Titeln des Dow-Jones-Index.
Der Unterschied ist in Wirklichkeit aber noch viel signifikanter, denn in den Wert von Aktien aus den USA sind bereits Dividenden eingerechnet.
Dabei profitieren Sie als Käufer von US-Aktien vor allem auch von der immer noch hervorragenden Potenzialbewertung der US-Wirtschaft. Dies sorgt für höhere Unternehmens- und Kursbewertungen.
Zudem beeinflussen die Vorgänge an US-amerikanischen Börsen die Entwicklungsrichtung an den Börsenschauplätzen außerhalb den USA, was die Stärke und das Potenzial US-amerikanischer Aktien zusätzlich verdeutlicht.
Um US-amerikanischen Aktien zu kaufen, müssen Sie dies nicht zwingend direkt an den dortigen Märkten und Börsen realisieren.
Vielmehr lassen sich zahlreiche US-Aktien auch an deutschen Börsenplätzen erwerben. Gerade die im Dow Jones sowie im Technologieindex Nasdaq gelisteten großen Werte sind fast überall verfügbar bzw. handelbar.
Als Voraussetzung für den Handel an deutschen Börsen müssen die US-Aktien dabei durch eine so bezeichnete Legal Entity Identifier Nummer (in Kurzform: LEI-Nummer) sowie mit der in Deutschland üblichen Wertpapierkennnummer (kurz: WKN) ausgestattet sein.
Haben Sie ein Depot und einen geeigneten Handelsplatz in Deutschland gefunden, können Sie sofort loslegen und die Unternehmensaktien von US-Firmen auch in heimischen Gefilden handeln.
Der Kauf und Verkauf von Aktien aus den USA ist also in Deutschland vergleichsweise unkompliziert möglich.
Trotz des leichten Zugangs zu US-amerikanischen Aktien an hiesigen Börsenplätzen, handeln viele europäische und vor allem auch deutsche Anleger die Wertpapiere lieber direkt an den Börsenplätzen in New York, Chicago, Boston oder auch San Francisco. Andere Anleger wiederum handeln Aktien aus den USA lieber an den hiesigen Börsenplätzen. Für beide Vorgehensweise gibt es gute Gründe.
Ob New York Stock Exchange, der Technologieindex Nasdaq oder auch American Stock Exchange - das Handelsvolumen in den US-Börsen ist im Hinblick auf US-Aktien oftmals um ein Vielfaches höher als in Frankfurt (s. Blogartikel: Deutsche Aktien kaufen) und anderen deutschen Handelsplätzen.
Zudem haben Sie mehr Zeit, um Transaktionen zu avisieren und zu realisieren. Während in Deutschland ab 20 Uhr kein Handel an den Börsen mehr möglich ist, können Sie in den USA noch bis 22 Uhr Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Allerdings müssen Sie hier die Zeitverschiebung berücksichtigen. Ist es zum Beispiel in Deutschland 11 Uhr und Sie möchten Trading-Orders in Auftrag geben, funktioniert das nicht. In New York ist es dann erst fünf Uhr morgens und dementsprechend sind die US-Börsen noch gar nicht geöffnet.
Zu den wichtigsten US-Börsenplätzen gehören:
Sie sollten dabei allerdings die Kosten im Auge behalten.
Die Mehrzahl der hiesigen Banken verlangt für den Aktienhandel an den US-amerikanischen Handelsplätzen in der Regel höhere Gebühren als für den Aktienkauf und -verkauf an den deutschen Börsen.
Eine kostengünstigere Alternative stellen in diesem Fall die Online-Broker dar. In diesem Bereich lassen sich mittlerweile verschiedene Flat-Tarife für den Handel an den US-Börsen finden.
Im Normalfall müssen Sie hier mit Belastungen von rund 15 US-Dollar pro Trade rechnen. Das summiert sich häufig noch weiter nach oben.
Denn neben den klassischen Gebühren fallen zusätzliche Kosten durch die Umrechnung der Handelswährung von Euro in US-Dollar und umgekehrt an.
Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Für Neueinsteiger in das Trading mit US-Aktien gibt es zudem spezielle Angebote mit deutlich kostenreduzierten Optionen.
So können Sie in diesem Fall zum Beispiel beim Online-Broker Flatex das erste halbe Jahr für nur zwei Euro pro Trade mit US-Aktien handeln.
Dieses Angebot bezieht sich allerdings lediglich auf die Handelsplätze Lang & Schwartz, Tradegate sowie Baader Bank.
Dieses Angebot hilft Ihnen im Zusammenspiel mit der übersichtlichen und modernen Aufmachung von Flatex dabei, sich als Rookie erst einmal auf dem ungewohnten US-amerikanischen Börsenparkett zurechtzufinden.
Einen Schritt weiter geht etwa Finanzen.net Zero. Auf dieser Broker-Plattform wird überhaupt keine Fremdkostenpauschale fällig und auch das Kaufen bzw. Verkaufen ist komplett kostenlos.
Um in den Genuss dieser Vorteile zu kommen, müssen Sie allerdings ein Mindestordervolumen von 500 EUR erreichen. Stellt dieses Limit für Ihr Budget kein Problem dar, lässt sich bei dieser positiven Kostenkonstellation gewaltig sparen.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber dennoch: US-Aktien kaufen und verkaufen geht nur über Gettex als einzigem Börsenplatz.
Möchten Sie stattdessen US-Aktien an deutschen Börsen bzw. Handelsplätzen kaufen, profitieren Sie von gleich mehreren handfesten Vorteilen.
Im Gegensatz zu den US-amerikanischen Börsen werden die Aktienkurse an deutschen Börsen auch in Euro, also der europäischen bzw. deutschen Währung, gehandelt.
Die Kursumrechnung erfolgt dann immer unmittelbar vom jeweiligen Handelsplatz. Dadurch haben Sie einen entscheidenden Vorteil: Für Transaktionen werden die entsprechenden Ordergebühren auch immer in Euro erhoben und abgerechnet.
Auf diese Weise entfallen die potenziellen Zusatzkosten, die beim Kauf von Wertpapieren an US-amerikanischen Börsen anfallen.
Noch deutlicher treten die Vorteile hervor, falls Sie in den USA erworbene Aktien nach Deutschland übertragen möchten, um sie auf den hiesigen Handelsplätzen zu verkaufen.
Je nach Art der Wertpapiere und je nach jeweiliger Verwahrungsstelle können hier sehr hohe Gebühren entstehen. Handeln Sie die US-Aktien dagegen von vorneherein an deutschen Börsenplätzen, umgehen Sie Gebühren dieser Art.
In der Regel errechnen die Broker die Fremdwährung (in diesem Fall US-Dollar) aus dem veröffentlichten Mittelkurs der EZB und der jeweiligen Marge aus Kauf oder Verkauf.
Diese Marge beträgt bei dem Währungspaar US-Dollar/Euro etwa 0,0050 US-Dollar/Euro für Transaktionen.
Handelt es sich zum Beispiel um ein Ordervolumen von 5.000 EUR, müssen Sie mit rund 25 EUR an Extra-Kosten pro Order rechnen. Alternativ sollten Sie nach einem Broker Ausschau halten, der Ihnen nicht nur Verrechnungskonten in Euro, sondern auch in Fremdwährungen anbietet.
Konten dieser Art werden als Fremdwährungskonten bezeichnet. Mit einem solchen Konto sparen Sie sich die obligatorischen Umrechnungsgebühren, wenn Sie US-Aktien kaufen oder verkaufen möchten.
Stellen Sie die Vor- und Nachteile der beiden Möglichkeiten zum Kauf bzw. Verkauf von US-Aktien gegenüber. Es wird deutlich, dass es sowohl im Hinblick auf die Kosten als auch auf Transparenz die bessere Alternative darstellt, an deutschen Institutionen mit US-Aktien zu traden. Das Handelsvolumen ist zwar geringer und die Handelszeiten sind eingeschränkter, dafür aber erfolgt der Handel mit US-Aktien an deutschen Handels- und Börsenplätzen in deutscher Euro-Währung zu viel geringeren Ordergebühren. Für Einsteiger gibt es zwar spezielle Angebote, aber diese sind an Voraussetzungen wie einen Mindestorderbetrag oder an zeitliche Befristungen gebunden.
Nur bei einem bestimmten Szenario ist der Kauf und Verkauf von US-Aktien an deren Heimatbörsen empfehlenswert.
Das ist dann der Fall, wenn Sie sich für kleinere Werte interessieren, die aufgrund ihres geringen Handelsvolumens und fehlender LEI-Nummer in den Portfolios der deutschen Börsenplätze nicht aufgenommen wurden.
US-Titel dieser Art lassen sich nur an den jeweiligen Heimatmärkten in den USA handeln. Ein Trade über inländische Börsen ist demgegenüber ausgeschlossen.
Dadurch fehlen dann aber auch so populäre Aktien wie Weber Grill, Pinterest oder Robinhood Inc als Handelsobjekt an den deutschen Börsen. Ein Investment ist in diesen Fällen nur außerbörslich möglich oder Sie kaufen die Aktien direkt in den USA.
Als Privatanleger sollten Sie von einem Trading mit kleinen US-Caps allerdings besser absehen. Für ein entsprechendes Investment benötigen Sie in einem solchen Fall fundiertes Wissen und Hintergrundinformationen.
Fokussieren Sie sich lieber auf die Handelsmöglichkeiten in Deutschland. Die verschiedenen Börsenplätze stellen teilweise bis zu 5.000 US-amerikanische Titel für das Trading zur Verfügung. Ihre Auswahlmöglichkeiten an US-Aktien sind daher auch an den hiesigen Handelsplätzen groß und breit gefächert.
Und nicht nur das! Neben der hohen Verfügbarkeit US-amerikanischer Werte an den deutschen Börsenschauplätzen ist das Kaufen und Verkaufen von US-Aktien auch an den außerbörslichen Handelsplätzen zu vergleichsweise geringen Ordergebühren jederzeit möglich.
Anstatt also Wertpapiere von US-Unternehmen beim New York Stock Exchange oder beim NASDAQ zu kaufen, können Sie die von Ihnen ins Auge gefasste Wertpapiere zum Beispiel auch über die in Deutschland aktiven Market-Maker-Systeme, Quotrix, Xetra oder Tradegate Exchange handeln.
Wenn Sie in US-Aktien investieren möchten, stellen die großen US-Börsen rund um NYSE und Nasdaq immer eine gute Anlaufstelle dar. Ist ihr Fokus mehr auf Small Capes ausgerichtet, gilt etwa der Xetra-Handel als eine besonders günstige Lösung.
Ganz gleich, für welches Investment Sie sich letztlich auch entscheiden, Sie müssen unbedingt zwei Aspekte ganz besonders bei Planung und Umsetzung Ihres Vorhabens beachten.
Zum einen handelt es sich hierbei um die Währungsunterschiede und deren Auswirkungen auf den Preis und zum anderen um das konsequente Setzen von Limits zur Risikoreduzierung.
Gerade die exakte Umrechnung der jeweils genutzten Währung ist für eine sorgfältige Budgetplanung und Kalkulation unerlässlich.
Der Grund liegt auf der Hand: Wertpapiere aus den USA notieren grundsätzlich in US-Dollar, während an den deutschen Börsen in Euro gehandelt wird.
Dadurch wird es nötig, den Kurs an der NYSE respektive an der Nasdaq exakt in die deutsche Euro-Währung umzurechnen. Das wird immer direkt durch den Handelsplatz erledigt, wobei die Kurse vom jeweiligen Market-Maker gestellt werden.
Einige Handelsplätze kalkulieren dabei in die Kursstellung eine FX-Marge ein. Bei einem Eurokurs von aktuell 1,0041 EUR fällt der Unterschied aktuell zwar nur sehr gering aus, aber das kann sich ändern. 2914 lag der Kurs zum Beispiel bei 1,38. Kostete eine Aktie damals 1.000 EUR an der NYSE, wurde sie in Frankfurt und Co. für 724,64 EUR gehandelt.
Diesbezüglich sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass Sie als Anleger bei denen von Ihnen platzierten Aufträgen für US-Aktien das komplette Währungsrisiko tragen.
Daher sollten Sie die Kursentwicklung immer genau beobachten, wenn Sie US-Aktien kaufen oder auch verkaufen möchten.
Insbesondere während Seitenbewegungen der jeweiligen US-Aktien in Ihrem Portfolio kann es hier zu bitteren Nackenschlägen kommen. Denn wenn der US-Dollar fällt bzw. der Eurokurs steigt, büßt Ihr Depot durch Umrechnungsverluste sofort an Wert ein.
Insgesamt 16 Handelsplätze bieten Anlegern in Deutschland das Trading mit US-Aktien an. Das größte Angebot an Auslandsaktien dieser Art bieten die Market Maker Börsen LS Exchange, Quotrix sowie Tradegate an.
Demgegenüber wirken die 500 Titel im Portfolio von Xentra eher unterdimensioniert. Gehandelt werden können in Deutschland nur US-Aktien, die mit einem entsprechend hohen Handelsvolumen gelistet sind, eine LEI-Nummer aufweisen und zudem deren Verwahrfähigkeit durch den Zentralverwahrer Clearstream Banking sichergestellt ist.
Ist die von Ihnen favorisierte US-Aktie gelistet, sollten Sie sich immer die Kurse und Spreads des Wertpapiers an dem jeweiligen Handelsplatz in Deutschland anschauen und mit den Werten an der Heimatbörse der Aktie vergleichen.
Im Normalfall ist die Kursqualität in einer Aktie an der Heimatbörse immer am besten. Orders werden beim direkten Handel an US-Börsenplätzen zum NBBO-Kurs (NBBO steht für National Best Bid and Offer), also zum besten verfügbaren Briefkurs, ausgeführt.
Diese Vorgehensweise orientiert sich an dem Best-Execution-Prinzip, präsentiert sich dabei als anlegerfreundliche, verschärfte Variante.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, muss das heute aber nicht zwingend bedeuten, dass US-Aktien an deutschen Handelsplätzen zu jeder Zeit schlechtere Kurse und Spreads aufweisen.
Dafür ist die Vernetzung unter den einzelnen Finanzplätzen inzwischen viel zu eng. Das vereinfacht die Arbitrage, bei der schon kleinste Kursdifferenzen zwischen den verschiedenen Börsen und Handelsplätzen von den Wertpapierhändlern genutzt und weitgehend ausgeglichen werden.
Um von diesem Vorteil zu profitieren, sollten Sie sich für eine Bank bzw. einen Broker entscheiden, der mehrere Handelsplätze anbietet. Auf diese Weise können Sie Kursstellungen gezielt miteinander vergleichen.
Tipp: Diese US-Aktien mit Potenzial sind für Anleger aus Deutschland besonders interessant
Qualcomm (Technologie), Performance in einem Jahr: + 32 Prozent
Teradyne (Technologie), Performance in einem Jahr: + 39 Prozent
Micron Technology (Technologie), Performance in einem Jahr: + 67 Prozent
Fortinet (Digitale Sicherheit), Performance in einem Jahr: + 115 Prozent
Freeport McMoRan (Rohstoffe), Performance in einem Jahr: + 153 Prozent
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