Der Krypto-Bull-Run zum Jahreswechsel ist trotz gegenteiliger Prognosen ausgeblieben. Stattdessen starteten die meisten groß kapitalisierten Kryptowährungen ausgesprochen schwach in das Jahr 2022. In weiten Teilen laufen die Märkte verstärkt seitwärts. Der Bitcoin-Kurs sackte innerhalb weniger Tage um fast vier Prozent ein. Auch Ethereum, Binance Coin, Cardano oder Solana mussten in den Januar hinein Verluste teilweise von über fünf Prozent hinnehmen.
Entsprechend sorgenvoll ist die Stimmung auf den Märkten. Die Angst vor einem erneuten Absturz der Kryptowährungen ist allgegenwärtig. Aber kommt es wirklich zum Crash?
Oder lohnt es sich gerade jetzt in Bitcoin oder ein Alternativ-Produkt zu investieren. Wir sagen Ihnen, was die Anleger in Kryptowährungen in den kommenden Monaten erwartet.
Gerade der Bitcoin (kurz: BTC) als weltweit wichtigste Kryptowährung steht hier unter besonderer Beobachtung. Trotzdem halten sich sowohl Trader als auch Chart-Experten in der jetzigen Situation mit Kommentaren und Kurs-Prognosen merklich zurück. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn der kurzfristige Trend ist aktuell viel zu unklar für eine seriöse Bewertung und Prognose. Fakt ist aber, dass der Bitcoin in der letzten Zeit kontinuierlich an Wert und Vertrauen eingebüßt hat.
Nicht unbedingt, denn es gibt einen spannenden Unterschied zu vorherigen Crash-Szenarien. Laut einer aktuellen Analyse der Blockchain-Forscher von Santiment lagern immer mehr Anleger ihre Bitcoins ein und ziehen sie damit aus dem Trading-Bereich ab. Das macht sich auch im Hinblick auf die Verfügbarkeit bemerkbar. Demnach gibt es im Vergleich zum Jahr 2020 an den Börsen rund 25 Prozent weniger Bitcoins. In Börsenkreisen gilt das Einlagern der Bitcoins seitens der Anleger als ein generell gutes Zeichen, das perspektivisch auch den Kursverlauf positiv stimulieren könnte. Hinzu kommt, dass der Bitcoin im Laufe des Jahres wahrscheinlich immer mehr von seiner grundsätzlichen bullischen Makro-Situation profitieren kann.
Großbanken und bedeutende Institutionen drängen diesbezüglich auf den Kryptomarkt und befassen sich dabei hauptsächlich mit dem Bitcoin. In vielen Fällen ist die Adaption dabei bereits weit fortgeschritten. Diese Adaption könnte nach Einschätzung von Marktkennern und -akteuren wie Sam Bankman-Fried (Gründer der Krypto-Börse FTX) im Jahr 2020 noch weiter beschleunigt werden. Denn es ist möglich, dass es in diesem Jahr zu einer deutlich stärkeren Regulierung der Krypto-Industrie als bisher kommt. Das hätte den Vorteil, dass Investmentbanken und Pensionsfonds die Möglichkeit erhalten, in die spezifische Branche einzusteigen. Allerdings wird sich ein solcher Einstiegsprozess über mehrere Jahre hinziehen. Daher sollten Sie als Anleger auch bei gravierenden Marktturbulenzen die Ruhe behalten und die Bitcoins nicht sofort bei nach unten gerichteten Kursbewegungen abstoßen.
Neben dem Bitcoin stehen auch für die zweitwichtigste Kryptowährung Ethereum die Chancen gut, kräftig an Fahrt zu gewinnen. Als maßgebliche Triebfeder für eine positive Entwicklung wird dabei primär das baldige Upgrade auf Ethereum 2.0 angesehen.
Im Rahmen dieses Upgrades vollzieht die Smart-Contract-Plattform einen Wechsel des Ethereum-Blockchains auf ein Proof-of-Stake-Modell (kurz: PoS). Im Gegensatz zum bisher verwendeten Proof-of-Work-Konsensmodell (kurz: PoW) soll die Umstellung Ethereum deutlich günstiger und schneller machen. Forciert von einem starken medialen Interesse kann durch diese Entwicklung ein neuer Krypto-Bull-Run nachhaltig befeuert werden.