Ob Urlaub, diverse Verpflichtungen oder Krankheit – es gibt viele Gründe, warum Sie sich als Anleger über einen längeren Zeitraum nicht selbst um Ihr Wertpapier-Depot kümmern können.
Tritt ein solcher Fall ein, sollte Ihr Depot entsprechend abgesichert sein. Dann können Sie für einen bestimmten Zeitraum Ihre Wertpapiere sich selbst überlassen, ohne dass Sie bei Ihrer Rückkehr im Depot massive buchhalterische Verluste vorfinden.
Unterscheiden müssen Sie dabei zwischen kurzfristiger und langfristiger Absicherung. Die Lösungsansätze für die Absicherung Ihres Depots variieren dabei je nach dem Zeitraum, für den entsprechende Sicherungsmechanismen benötigt werden. Da Sie bei Abwesenheit selbst keine Aktivitäten nach dem Blick auf die Aktiencharts realisieren können, sollten Sie als Depot-Absicherung stattdessen auf automatisierte Prozesse setzen. Das Ziel dabei ist klar: Die Absicherung soll Sie vor Verlusten schützen. Aber verschiedene Sicherungsmechanismen bieten noch einen zusätzlichen Mehrwert und spülen unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich noch frisches Kapital in Ihre Kasse.
Für eine gezielte Absicherung bieten sich hauptsächlich zwei Ordertypen an: die Stopp Loss Order sowie die Trailing Loss Order.
Die Stopp Loss Order ist eine sehr schlanke Variante zur Absicherung von Wertpapier-Depots. Um sie zu platzieren, erteilen Sie Ihrem Broker oder Ihrer Bank den Auftrag, die jeweilige Position ab einem bestimmten Kurs zu verkaufen. Dabei können Sie den Stopp Loss bestenfalls so setzen, dass Sie noch einen kleinen Gewinn einfahren. Angenommen, eine für 25 Euro gekaufte Aktie notiert bei Beginn Ihrer Abwesenheit bei 30 Euro und bietet dabei noch Potenzial trotz einer leichten Volatilität.
Sind Sie jetzt eine Woche abwesend, schauen Sie sich den Kursverlauf der vergangenen Wochen an. Lag der niedrigste Kurs in der letzten Woche beispielsweise bei 28 Euro und in den vergangenen drei Wochen bei 23 Euro, positionieren Sie die Stopp Loss Order bei 26 Euro. Das bedeutet, dass Sie selbst bei einem massiven Kursrückgang immer noch ein Euro pro Anteilschein als Gewinn mitnehmen können.
Die Trailing Loss Order orientiert sich demgegenüber am Basiswert und dessen prozentualen Entwicklung. Sie geben den jeweiligen Trailing Stopp vor. Das wird in Prozenten ausgedrückt. Daraus leitet sich der Einstiegsverkaufspreis ab. Das ist der Preis, der als Erstes einen Verkauf der Aktie auslöst. Steigt der Aktienkurs während Ihrer Abwesenheit, steigt gleichzeitig auch der mit dem Trailing Stopp verbundene Verkaufswert.
Entwickelt sich der Kurs dann negativ, kommt es erst zum Verkauf, wenn der Negativkurs eine größere Spanne als die festgelegten Prozente im Rahmen der Trailing Loss Order aufweist. Auch in diesem Fall schöpfen Sie dann vor dem Verkauf noch einen Gewinn ab. Berücksichtigen Sie bei der Festsetzung der Trailing Loss Order, dass ein Verkauf stets zu dem gültigen Preis des nächstmöglichen Zeitpunkts erfolgt. Das kann Ihnen einen herben Verlust bescheren.
- Für eine kurzzeitige Absicherung Ihres Depots eignen sich Differenzkontrakte.
- Grundsätzlich sollten Sie Limit-Orders nutzen, um Ihr Wertpapier-Depot abzusichern. Dadurch schützen Sie ETFs, Aktien und andere Wertpapiere vor großen Kursverlusten.
- Um einen Schutz vor Verlusten zu generieren, sollten Sie die Stop-Loss-Order nutzen.
- Wenn Sie auf die Trailing-Loss-Order setzen, ermöglicht diese Maßnahme vor dem Verkauf zwischenzeitliche Gewinne.
- Der Verlust des Basiswertes von Put-Optionsscheinen wird durch die Steigerung des eigenen Kurswertes kompensiert. Allerdings sollten Sie Optionsscheine ebenso wie CFDs nur dann nutzen, wenn Sie an der Börse bereits viel Erfahrung gesammelt haben.